Nein, ich selbst will nicht Koffer packen - aber unser Pastor Menke bricht im Moment seine Zelte ab, er packt Kisten - und sortiert aus, was hier bleibt und was er in seinen neuen Lebensbereich mitnimmt.
Ich habe mich gefragt: wie ist das eigentlich mit dem Koffer packen? Was packen wir ein? Schon für eine Urlaubsreise fällt es mir schwer, das Richtige auszuwählen. Ich packe immer viel zu viel ein - die Hälfte von allem nehme ich in der Regel ungebraucht wieder mit nach Hause.
Wie mag es sich anfühlen, wenn man nicht nur einen Koffer packen möchte, sondern einen ganzen Hausstand auflösen muss? Wenn ich schon mal meinen Kleiderschrank ausgemistet habe, dann fielen mir immer etliche Teile in die Finger, die ich vollkommen vergessen hatte - also weg damit. Und prompt haben mir genau diese Kleidungsstücke kurz darauf gefehlt. Hätte ich die doch bloß aufgehoben...
Und wie ist das mit unserem Leben? Was schleppen wir wohl mit uns herum? Was steckt in unserem Lebenskoffer und wir brauchen es eigentlich so gut wie nie? Sorgen, Ängste, Streit...
Ich möchte dazu eine Geschichte mit euch teilen - leider weiß ich keinen Autor dazu. Ich habe sie irgendwo gelesen und in mein Notizbuch übertragen, ohne den Urheber dazu zu schreiben.
Einer macht sich auf zu einer weiten Reise. So manches wird eingepackt und am Vorabend der langen Reise kommen die Freunde und Bekannten, um sich zu verabschieden. Alle wissen: die Reise wird lang und nicht ohne Gefahren sein.
„Hast du auch ein Dieses dabei?“ fragen die einen. „Ohne ein Dieses wirst du nicht durchkommen.“
Der Reisende schüttelt den Kopf. „Ein Dieses habe ich nicht dabei.“
„Hast du ein Jenes dabei?“ fragen andere. „Ohne ein Jenes wirst du nicht durchkommen.
Der Reisende hebt bedauernd die Hände.
„Ein Jenes habe ich nicht dabei.“
„Hast du ein Anderes dabei?“ fragen die Dritten.
„Ohne ein Anderes kannst du die Reise vergessen!“
„Wenn ich nicht“, sagt da der Reisende, „auf meiner Reise an Orte komme, an denen ich mich bergen kann, auf Menschen treffe, die mir freundlich gesonnen sind, in manchen Situationen einfach Glück habe und zu Zeiten genau das Richtige tue oder entscheide, dann kann ich diese Reise gleich lassen.
Aber ich werde zu Zeiten genau das Richtige tun oder entscheiden, ich werde in manchen Situationen einfach Glück haben, ich werde auf Menschen treffen, die mir freundlich gesonnen sind, und ich werde an Orte kommen, an denen ich mich bergen kann.“
Spricht es und tritt die Reise an.
Ich finde, das ist eigentlich eine ganz gute Einstellung zu den Dingen - aber auch zu all den anderen Lasten, die wir durchs Leben schleppen, und die uns hier und da - manchmal mehr, manchmal weniger - das Leben schwer machen.
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid - sagt Jesus zu uns. Ich will euch erquicken.
Erquicken ist ein uraltes Wort, das wir nur noch in diesem Zitat benutzen. Es heißt soviel wie erfrischen, erneuern, neue Kraft geben.
Unser Lebenskoffer darf leicht sein - denn wir tragen ihn ja nicht alleine.
In diesem Sinne: seid gesegnet, ihr Lieben jenseits des Meeres, und auch ihn, hier auf der Insel
Monika |
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