Herzlich Willkommen auf meinem Blog

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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 23. September 2023

Satt und zufrieden?

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost teile ich meine Gedanken über eine der zentralen Bitten aus dem Vaterunser: Unser täglich Brot gib uns heute...

Manchmal, wenn ich Zeit und Muße dafür finde, backe ich für uns ein Brot – nichts duftet so köstlich, wie ein Brot, das im Ofen langsam knusprig und gar wird.
Wenn es dann frisch aus dem Ofen kommt, möchte man es sofort anschneiden, so lecker duftet es. Aber es muss ja erst ein wenig auskühlen, so viel Zeit muss sein.
hier habe ich schon einmal über
Brot nachgedacht und dabei mein
Brotrezept geteilt.

Jedes Mal, wenn ich ein Brot backe, dann denke ich an die Bitte aus dem Vaterunser: Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und jedes Mal, wenn ich an diese Bitte bewusst denke, dann frage ich mich: meine ich das auch so?

Diese schlichte Bitte um das tägliche Brot – denn mehr als Brot braucht es ja eigentlich nicht, um satt zu werden.
Und noch während ich das denke, ertappe ich mich selbst dabei, dass ich nach Butter Ausschau halte, um sie aufs Brot zu streichen, und nach Käse und Wurst. Als ob das Brot allein nicht genug sei.

Aber wir haben ja Käse und Wurst und Butter im Kühlschrank, kein Problem eigentlich.
Und während ich das Käsebrot verzehre, denke ich schon daran, was mir noch alles fehlt: ein neues T-Shirt, ein Einkaufsbummel in Flensburg, lecker essen gehen, eine Urlaubsreise, möglichst weit weg. Viel zu schnell ist das Käsebrot aufgegessen, aber bin ich satt geworden?

Es ist so ein Phänomen mit dem Sättigungsgefühl: wenn es so richtig lecker schmeckt, dann esse ich viel zu schnell und spüre gar nicht, wie sich die Wärme des Satt-seins vom Bauch aus ausbreiten kann. Zurück bleibt ein hohles Gefühl von Unzufriedenheit – satt fühlt sich anders an.

Dann esse ich noch mehr leckeres Essen, oft viel zu schnell und zu hastig, bis ich so richtig vollgestopft bin und kaum noch „papp“ sagen mag – auch das fühlt sich nicht nach satt an.

Wann war ich eigentlich zuletzt mal so richtig satt? Ich meine: satt und zufrieden, so richtig innerlich wohlig, ohne den Wunsch nach noch mehr oder nach etwas anderem?

Meine Gedanken schweifen weiter. Ich denke an einen Bibelvers, den ich mal beim Propheten Jesaja gelesen habe:
Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und euren sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? (Jes. 55, 2)

Wofür gebe ich eigentlich mein Geld aus?

Mein Haus ist voll mit Dingen, die sich im Laufe eines Lebens angesammelt haben. Und doch ist nichts von diesen Dingen so wichtig, wie das tägliche Brot. Das kaufe ich in der Regel für wenig Geld beim Bäcker oder im Supermarkt – oder ich backe es selbst, wenn ich die Zeit dafür finde. Aber eigentlich verschwende ich kaum einen Gedanken daran. Es ist alltäglich, Brot gibt es irgendwie immer.

Und die vielen Dinge, die mein Haus, mein Leben füllen?

Macht mich das eigentlich satt?

Was macht euch eigentlich satt?
Was braucht ihr zum Leben – so nötig, wie das tägliche Brot?

Ich bin das Brot des Lebens – sagt Jesus Christus (Joh. 6, 35) – und damit weist er weit über den körperlichen Hunger hinaus. Es gibt einen Hunger der Seele, der schwerer zu stillen ist als der Hunger des Bauches. Aber beide – der Hunger des Magens wie auch der Hunger der Seele, erfordern immer wieder, dass man sie füttert. Es genügt nicht, ein für allemal, die Seele zufrieden zu stellen. So wie sich der Bauch immer wieder neu füllen muss, und die Nahrung nötig ist für unseren Körper, so braucht auch die Seele immer wieder Nahrung, damit sie neue Kraft für den Alltag sammeln kann.

Womit probieren wir, den Lebenshunger zu stillen? Vielleicht mit Genuss oder Selbstkontrolle, Fleiß und Perfektionismus, Esoterik oder Psychologie, Geld, Erfolgen, Statussymbolen…? Das alles macht wahrscheinlich nur noch hungriger! Und dann kommt Jesus und sagt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wenn du zu mir kommst, wirst du nie mehr hungern. Und wenn du an mich glaubst, wirst du nie mehr Durst haben.“

Genügend Brot zum Leben - das wünsche ich euch! Seid gesegnet!
Monika



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