Herzlich Willkommen auf meinem Blog

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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 4. März 2023

Kennen Sie Herrn H?

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost teile ich mit euch die Predigt, die ich am letzten Sonntag in St. Nicolai gehalten habe.
Sorry, das ist ein langer Text, aber ich weiß nicht, wo ich ihn kürzen soll. Man hat mir gesagt, er sei kurzweilig zu lesen...

Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen! Was könnt ihr mit dieser Predigt anfangen? Schreibt mir per Mail oder in den Kommentaren!

Und hier jetzt die Predigt:

Liebe Gemeinde,

Ich möchte Ihnen gerne Herrn H. vorstellen:
Das Leben von Herrn H. verlief reibungslos – eigentlich. Keine besonderen Vorkommnisse in der Kindheit oder der Jugend.

Zu gegebener Zeit heiratete er eine nette Frau, mit der er 10 Kinder hatte, nämlich 7 Söhne und drei Töchter. Das klingt viel, war aber zur Lebenszeit von Herrn H. durchaus normal. Da es damals noch keine Rentenversicherung gab, waren viele Kinder, vor allem viele Söhne, ein guter Garant für die Altersvorsorge.

Herr H. machte in seinem Leben anscheinend vieles richtig. Sein Reichtum mehrte sich von Jahr zu Jahr. Bald schon gehörten mehrere 1000 Weidetiere, also Schafe und Ziegen zu seinem Besitz. Daneben besaß er je 500 Ochsengespanne für die Feldarbeit und 500 Esel zum Reiten und zum Transport.

Etliche Knechte lebten mit ihren Familien in seinem Haus und unterstützten Herrn H. in seinen tagtäglichen Aufgaben.

Herr H. galt als gottesfürchtig, ja sogar als fromm.

Herr H. könnte durchaus den Neid der weniger Glücklichen auf sich ziehen, aber das Gegenteil war der Fall. Er war hoch angesehen und hatte zahlreiche gesellschaftlich einflussreiche Freunde.

Das Leben von Herrn H. verlief reibungslos.

Man könnte sagen: das ist gelingendes Leben.
Diesen Ausdruck vom gelingenden Leben findet man häufig in der pastoralen, aber auch in der psychologischen Literatur. Das Leben soll gelingen.
Aber was gehört dazu, um ein Leben als gelingend zu bezeichnen?

Ich gebe die Frage an Sie und an Euch weiter: was gehört für Sie dazu, damit Sie ihr Leben als gelingend bezeichnen?

Bei Herrn H. finden wir einiges wieder: er hatte eine befriedigende Partnerschaft, beruflichen Erfolg, eine gute Altersvorsorge, wohl erzogene Kinder mit guter Ausbildung und damit mit guten Berufschancen, dazu kamen dann finanzielle Unabhängigkeit und sogar ein guter Freundeskreis. Obendrein schien sich Herr H. durchaus Gedanken um spirituelle Dinge zu machen, er galt als gottesfürchtig und fromm. Was für ein Leben, oder? Möchten Sie gerne mit Herrn H. tauschen?

Eines Tages aber passierte etwas, das die Frage nach dem Gelingen des Lebens auf eine andere Stufe hob:
Eines Tages kam ein Bote zu Herrn H. – es war einer seiner Knechte, wie Herr H. sofort erkannte. Allerdings sah er zum Fürchten aus: er war verschmutzt und verwundet, seine Kleidung war wie nach einem Kampf zerrissen.

„Herr H.“, sagte der Knecht, „es tut mir leid, aber ich habe schlimme Nachrichten. Wir wurden überfallen – alle Knechte, die bei den Rindern und Eseln waren, wurden getötet. Ich konnte mich allein retten. Die Räuber haben alle anderen erschlagen und dann alle deine Rinder und Esel mitgenommen.“

Herr H. erschrak über diese Nachricht. „Das ist schlimm“, dachte er. „All meine Knechte – wie bringe ich das denn den Familien bei? Und die Rinder und Esel – nun ja, die kann ich vermutlich nach und nach ersetzen. Vielleicht verkaufe ich ein paar Schafe, damit ich wieder Arbeits- und Lasttiere kaufen kann. Das kriegen wir hin. Die ermordeten Menschen werden wir angemessen betrauern, den Familien werde ich einen Extra-Bonus bezahlen, damit sie weiter zurechtkommen. Es kann ja nicht alles im Leben glatt gehen.“

Das Leben von Herrn H. war nicht mehr ganz so glanzvoll wie zuvor. „Habe ich irgendwas falsch gemacht?“ fragte sich Herr H. „Habe ich Gott irgendwie erzürnt?“ Aber soviel er auch nachdachte – er fand in seinem Leben nichts, womit man solches Unglück rechtfertigen konnte.

Kaum hatte Herr H. diese Gedanken in seinem Herzen bewegt, kam ein zweiter Bote, ebenfalls einer seiner Knechte, wie Herr H. sofort bemerkte. Auch dieser Bote sah mitgenommen aus, er war ebenfalls verschmutzt und verletzt, seine Bart- und Haarspitzen sahen etwas angesengt aus.

„Herr H., ich habe schlimme Nachrichten“, sagte der Knecht. „Ich bin der Einzige, der das große Buschfeuer überlebt hat. Keiner weiß, wie es entstanden ist, auf einmal brannte das ganze Land, fast, als wäre das Feuer vom Himmel gefallen. Es hat alles verbrannt: deine gesamte Schaf- und Ziegenherde, und dazu alle deine Hirten. Ich bin als einziger entkommen und bringe dir diese Nachricht.“

„O sch…“, dachte Herr H. „erst die Rinder und Esel und jetzt alle meine Schafe und Ziegen. Und alle meine Angestellten, das ist das schlimmste.
Ich denke, ich werde meinen Lebensstandard etwas einschränken müssen. Und mir bleiben ja noch meine Kamele, damit kann ich ein neues Unternehmen aufbauen. Es gibt Menschen, die leben gut, mit viel weniger Besitz. Es hätte schlimmer kommen können. Man muss halt das Beste aus seinem Leben machen.“

Ja, das Leben von Herrn H. hatte einiges an Glanz verloren. Was hatte er nur falsch gemacht, dass ihn ein solches Unglück traf? Aber andererseits: er hatte ja noch seine Kamele, und seine Familie an seiner Seite. Er war durchaus noch gut situiert, wenn auch vielleicht nicht mehr reich. Aber seine Frau stand ihm treu zur Seite und seine 10 Kinder waren sein ganzer Stolz.

Kann man das Leben von Herrn H. noch als gelingendes Leben bezeichnen? Wie soll Leben gelingen? Was können wir dazu tun, damit es gelingt?

Herr H. war noch tief in Gedanken, er suchte innerlich noch nach dem nächsten Schritt für sein Leben, da erschien wieder ein Bote, ein weiterer zerlumpter Knecht – ihr ahnt es schon, mit schlechten Nachrichten:

„Herr H.,“, sagte der Knecht, „es tut mir leid, ich bringe schlimme Nachrichten. Wir sind von feindlichen Soldaten überfallen worden – alle deine Kamele wurden weggeführt und alle deine Knechte, die bei den Kamelen waren, wurden erschlagen. Ich konnte als einziger entkommen und bringe dir diese Nachricht.“

Herr H. war sprachlos. Dazu fiel ihm nichts mehr ein. An einem Tag verlor er seinen gesamten Besitz: alle Rindergespanne, alle Esel, alle Schafe, alle Ziegen, alle Kamele und sogar noch alle Angestellten.

„Nun gut, dann sind wir auf uns selbst gestellt“, dachte er. „Dann müssen jetzt meine Söhne ran, und auf dem Hof mithelfen. Es hätte schlimmer kommen können. Schlimm für meine Knechte und deren Familien, aber bei mir hat es ja nur materielle Dinge getroffen.“

Herr H. kam nicht dazu, diesen Gedanken zu Ende zu denken – es kam ein vierter Bote.

„Herr H.“, sagte der. „Ich weiß gar nicht, wie ich es formulieren soll. Es ist zu schrecklich. Stell dir vor, das Haus, in dem deine Kinder waren, alle deine Kinder, alle zehn, das Haus, also, nun ja, es kam eine Windhose oder so. Keine Ahnung woher, aber das Haus… es ist eingestürzt. Und alle deine Kinder sind unter den Trümmern begraben worden. Es tut mir so leid.“

Herr H. war tief getroffen. Tiefe Trauer machte sich in ihm breit. Er zerriss sein Kleid, er rasierte seinen Kopf – das machte man in seinem Land, wenn ein Trauerfall eintraf. Dann fiel er auf die Knie und betete: „Ich bin nackt von meiner Mutter Leib gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen. Der Name des Herrn sei gelobt.“

Herr H. stand nun finanziell und familiär vor dem Nichts. Alles war zerstört, verloren. Alles, was er sich in einem langen Leben aufgebaut hatte, war wie weggeblasen. Seine Frau hatte er noch, mehr war ihm von seinem Reichtum und seinem sozialen Ansehen nicht geblieben. Aber was hätte er anders machen können in seinem Leben, damit dieses gelingt?

Diese Fragen stellten sich selbstverständlich auch seine Frau und seine Freunde. Was hast du falsch gemacht, Herr H.? Hast du irgendwie Gott verärgert? Hat er seinen Segen von dir gezogen?

Die Frage ist ja berechtigt: wie kann Gott das zulassen? Warum?
Wir stellen diese Frage immer mal wieder, wenn etwas Schlimmes passiert, das unsere Existenz bedroht. Warum lässt Gott das zu?

Kann ich irgendetwas tun, damit Gott sich auf meine Seite stellt und mir hilft? Wir wissen von Herrn H., dass er fromm und gottesfürchtig war – hätte er mehr beten müssen, um das Unheil von seinem Besitz und seiner Familie abzuwenden?
Wer das denkt, der vermutet, dass Gott mit sich handeln ließe: ich bete zu dir – und dafür bekomme ich deine Hilfe.
Oder ich lebe anständig – dann muss es mir auch gut gehen.

Aber wir können nicht über Gott bestimmen, Gott ist ja nicht verfügbar für uns – was er will, das geschieht, was er nicht will, das geschieht nicht. Jeden Sonntag beten wir im Vaterunser: Dein Wille geschehe. Damit ist ja eindeutig gesagt, dass nicht meine Vorstellung vom guten, vom gelingenden Leben, gilt, sondern Gottes Maßstab und Wille.

Vielleicht haben Sie, habt Ihr schon herausgehört, von wem ich hier die ganze Zeit erzählt habe. Hinter dem Pseudonym Herr H. verbirgt sich die biblische Gestalt des Hiob. Im der Hiobsgeschichte in der Bibel wird uns mehr darüber berichtet, wie das Unglück des Hiob zustande kam.

Es geht um einen „himmlischen“ Kampf zwischen Gott und Satan, es geht um den Kampf zwischen Gut und Böse.
Gott ist durchaus stolz auf Hiob. Er bezeichnet ihn als seinen Knecht, als zu ihm gehörig, der alles richtig gemacht hat: fromm, rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse – so skizziert Gott den Hiob. Satan aber behauptet, Hiob wäre nur deshalb so fromm, weil er ja davon Gutes habe. Das ist das alte Gottesbild von dem Gott, der gute Taten belohnt und schlechte Taten bestraft. Diese Sichtweise ist einfach, schlicht, und sie ist nicht wahr, wie uns die Hiobsgeschichte zeigt. Hiob hatte wirklich nichts falsch gemacht. Dass ihn das Unglück so gehäuft trifft, war die Folge eines Streites, einer Wette zwischen Gott und Satan. Du darfst Hiob mit Unglück überhäufen – aber schone sein Leben. So lautete die Ansage Gottes an Satan. Und als Hiob immer noch am Glauben an Gott festhielt, obwohl er vor dem absoluten Nichts stand, da verlangte Satan einen weiteren Schritt, denn er sagte: wenn es den Menschen an die Gesundheit geht, dann sagen sie sich ab von Gott.
Nun gut, dann darfst du eben auch an Hiobs Gesundheit angreifen, erlaubte Gott. Allerdings verschone sein Leben!

Damit geht die Geschichte von Herrn H. in die zweite Runde: er wurde krank – lebensgefährlich und auch eklig krank. Sein gesamter Körper überzog sich mit einem juckenden Ausschlag. So sehr juckte dieser Ausschlag, dass Herr H. ständig kratzen musste – bis die Pusteln alle aufgekratzt waren. Das brachte keine Linderung, also nahm sich Herr H. eine Tonscherbe und kratzte damit.

Er streute sich Asche auf seinen Kopf – das war ein Zeichen der Trauer und der Reue, und setzte sich sogar in die Asche, und schabte sich den Körper blutig.

Das war der Moment, in dem seine Frau aufgab: „Was soll das Ganze?“ fuhr sie ihn an, „sage deinem Gott ab, der dir ohnehin nicht hilft, und dann kannst du sterben. Das ist doch kein Leben mehr!“
Herr H. wies dieses Ansinnen weit von sich: „Was redest du da?“ fragte er sie. „Wir haben bisher von Gott Gutes erhalten – nun müssen wir das Böse auch annehmen.“

„Warum?“, fragte seine Frau.

Ja, warum? Das ist die Frage der Fragen. Warum kann Gott die Guten nicht besser beschützen? Wir haben doch vorhin im Psalm gelesen: „Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“

Was Hiob hier erlebt, ist das Gegenteil davon. Und auch ich wünsche mir, von Gott getragen und behütet zu werden. Ich fürchte das Unglück, ich möchte nicht wie Hiob alles verlieren und am Ende todkrank und von allen verlassen im Staub sitzen.

Die Hiobsgeschichte ist damit noch nicht vorbei – im Gegenteil: jetzt fängt sie erst an. Es kommen seine Freunde zu Besuch, sie tun zunächst etwas Tröstliches, denn sie setzen sich zu Hiob und leiden mit. Sieben Tage und sieben Nächte ertragen sie mit Hiob seinen Schmerz. Das ist auf jeden Fall eine angemessene Art, mit dem Schmerz eines anderen umzugehen. In solchen Situationen braucht der Mensch keine guten Ratschläge und vor allem braucht er nicht das Spekulieren darüber, was in der Vergangenheit wohl falsch gelaufen ist.
Genau das allerdings tun seine Freunde nach diesen sieben Tagen. Sie schwingen große Reden und vermuten hinter dem Unglück des Hiob irgend eine verborgene Schuld. Hiob verteidigt sich gegen seine Freunde, Hiob verteidigt sich gegen Gott. Er besteht darauf, dass er nichts falsch gemacht hat, dass ihn dieses Unglück unverdient getroffen hat. Wenn man die Vorgeschichte, die Wette Gottes mit dem Satan, dazu bedenkt, dann hat er ja auch recht. Hiob hat nichts Unrechtes getan, er hat keine persönliche Schuld an seinem Unglück.

Die Geschichte von Hiob umfasst 42 Kapitel – wir können sie nicht in allen Einzelheiten heute Morgen bedenken. Die quälende Frage nach dem Warum löst sich für Hiob in einer Gottesbegegnung auf. Ihm wird klar, dass Gott ihn trägt – auch im Unglück. Eigentlich schade, dass wir das schöne Lied: Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand – nur zu Beerdigungen singen. Wir können den Willen Gottes mit dem Verstand nicht ergründen – was wäre das auch für ein Gott, der sich mit unserem Menschenverstand fassen ließe.

Am Ende des Hiob-Buches wird alles gut – fast wie ein Happy End im Film. Hiob wird gesund, er wird sogar wieder reich, sogar „neue“ Kinder werden ihm geschenkt – obwohl man die verlorenen Kinder nie „ersetzen“ kann – aber im alten Orient waren Kinder einfach auch ein wichtiger Faktor in der Altersversorgung. Von daher gehörte zu einer vollständigen Wiederherstellung auch, dass ihm weitere Kinder geboren wurden.

Die Geschichte von Hiob bleibt quälend und wirft Fragen auf. Sie zeigt mir aber, dass auch in dem, was wir Unglück nennen, Gott die Seinen nicht verlässt. Das Böse darf uns versuchen – aber nur so weit, wie Gott es gestattet.

Heute ist der erste Sonntag der Passionszeit – wir erinnern uns in den Gottesdiensten an den Weg Jesu bis ans Kreuz. Herr H. mit seinem untadeligen und gottesfürchtigen Lebenswandel wird zum Vorboten auf Jesus Christus, der – obwohl er selbst ohne Sünde war, doch alle unsere Schuld auf sich nahm und ans Kreuz genagelt hat. Jesus Christus hatte den Tod am Kreuz auf keinen Fall durch seinen Lebenswandel verdient oder herbeigeführt. Die Hinrichtung, als ob er ein Verbrecher wäre, war notwendig, damit wir als Gerettete vor Gott stehen dürfen. Mit dem Verstand ist das kaum zu begreifen – dennoch darf mich dieses Wissen tragen und mich daran erinnern, wenn eine Hiobsbotschaft nach der nächsten auf mich einprasselt.

Ich kann auf ein gelingendes Leben vertrauen, auch wenn der Augenschein meiner persönlichen Situation etwas anderes vermuten lässt.

Es grüßt herzlich von der schönsten Insel der Welt

  

3 Kommentare:

  1. Hallo Monika und auch ein Hallo an alle anderen Leser,
    Puh, beim Lesen diser Predigt musste ich erst mal tief durchatmen, soviel Leid auf einmal ist schwer auszuhalten. ( und das am Samstag Morgen )
    Immerhin mit Happy End !
    Ich möchte von einem Schicksalsschlag in meinem Leben erzählen : Es ist jetzt 19 Jahre her, dass meine Schwester und ihr Sohn ( 42 Jahre und 1 Jahr alt ) im Urlaub tödlich verunglückten.
    Was soll ich sagen : das Allerschlimmste für mich war, dass ich einige Zeit den Glauben an eine Sinnhaftigkeit ( so nach dem Motto : für irgend was wird dies und das schon gut sein, es muss hinter Allem doch einen höheren Plan geben ) völlig verloren hatte. Ich konnte also noch nicht mal mit Gott oder wem auch immer hadern, weil : es gibt keinen Gott, Alles ist blinder Zufall ! Ein ganz schreckliches Gefühl, das ich bis heute nicht vergessen habe.
    Was mir geholfen hat in dieser trostlosen Zeit ? Ganz profaner menschlicher Beistand , den ich erfahren durfte. Hat Gott mir menschliche Engel gesand ? Ich weiss es nicht, aber zum Glück löste sich das Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit im Laufe der Zeit ohne eigenes aktives Zutun wieder auf ....obwohl es natürlich kein Happy End gibt, keine neue Schwester und kein neuer Neffe. Vorbei.
    Trotzdem kam auf andere Art wieder Freude in mein Leben.
    Einen schönen Sonntag wünscht Barbara aus Westfalen

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  2. Ich muss noch etwas nachtragen : ein gelingendes Leben kann meiner Meinung nach nicht darüber definiert werden, wie erfolgreich ( worüber immer man Erfolg bemisst ) es ist oder das man von Schicksalsschlägen verschont bleibt ! Wichtiger finde ich wirklich die Frage nach dem Sinn bzw einfach : weiterleben, trotz Allem ! So, jetzt reichts aber

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  3. Hallo Barbara,
    vielen Dank, dass du dein schreckliches Erlebnis mit uns geteilt hast – es gibt für solches Leid einfach keine passenden Worte…
    Ich selbst mag den Begriff „gelingendes Leben“ gar nicht so sehr – er verschleiert mir zu sehr die Tatsache, dass wir zwar einigen Gestaltungsspielraum für unser Leben haben, aber was wirklich in unserem Leben passiert, liegt außerhalb unserer eigenen Macht – siehe solche Unglücke wie das von deiner Schwester.
    Vermutlich ist ein Sinn hinter allem, was uns geschieht – aber diesen Sinn zu finden – das gelingt nicht immer oder eigentlich nur sehr selten. Ich hoffe da auf eine Zeit nach dem irdischen Leben – vielleicht fügen sich dann die einzelnen Puzzleteile des Lebens zu einem sinnvollen Ganzen zusammen.
    Ganz liebe Grüße von der schönsten Insel der Welt!
    Monika

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