Es lässt mich nicht kalt...

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost möchte ich ein paar ganz allgemeine Gedanken mit euch teilen.

Wie ist eigentlich das Wetter bei euch, jenseits des Meeres?

Bei uns hat es Anfang der Woche geschneit - und der Schnee ist sogar liegen geblieben bis Donnerstag - an diesem Tag schreibe ich diese Flaschenpost.

Unser kleiner Gartenteich ist noch zugefroren!
und auf dem Rasen liegt noch ein wenig Schnee!

Mich friert es, wenn ich aus dem Fenster gucke - es sieht genau so kalt aus, wie es ist. Könnte nicht doch endlich mal etwas Frühling kommen?

Mich friert es auch, wenn ich die allgemeine Weltlage anschaue: der Krieg in der Ukraine wird so langsam zur "Gewohnheit" (als ob man sich jemals an Krieg gewöhnen könnte...), überall gibt es Katastrophen und Unglücke, der internationale politische Ton wird schärfer. Innerlich ziehe ich die Schultern hoch, bin angespannt und wünsche mir ein wenig Frieden in der Welt. 

Muss das so sein? Müssen wir Menschen im Kleinen wie im Großen immer den dicken Macker markieren, die Muskeln spielen lassen und dem andern zeigen, was 'ne Harke ist? Kann man sich nicht einfach mal die Hand reichen und diese Welt im Guten gestalten?

Ich bin eine unverbesserliche Optimistin, vermutlich. Ich hoffe darauf, dass es irgendwann mal so sein könnte. Dass Frieden mehr ist als ein Wort, dass die Sonne für alle scheint, dass alle genug zum Leben haben.

In dieser spätwinterlichen bringen mich diese Gedanken an Krieg und Umweltkatastrophen zum Frieren - sie lassen mich nicht kalt. 

Wir sind vom Kirchenjahr her in der Mitte der Passionszeit - die dazu gehörigen Texte sind schwere Kost. Am Sonntag soll ich über den Judaskuss predigen... Was soll man dazu sagen? Es ist so schwer, darin freundliche Gedanken und aufmunternde Worte zu finden.

Aber trotzdem gibt es diese Momente der kleinen Freuden. In unserem Garten fand ich mitten im Schnee schon kleine Frühlingsblüher: Krokus, Schneeglöckchen, Winterling und sogar eine ganz kleine holländische Iris!

Winterlinge haben gerne ihre Ruhe - unsere
verstecken sich hinter einer Forsythie

Um die holländische Iris zu sehen, muss man
sich schon richtig tief bücken - aber sieht sie
nicht freundlich aus?

Die Narzissen im Vorgarten haben schon dicke
Knospen - und wenn du genau hinschaust, dann
kannst du zwischen den Narzissen noch einen Krokus
und ein paar Schneeglöckchen entdecken - in voller
Blüte!

An geschützter Stelle hinterm Haus ist eine von
den Narzissen schon bereit, als Osterglocke
zu läuten.

All diese kleinen Frühlingsboten sagen mir: nach der kalten Zeit wird es wieder wärmer werden. Auch für unsere Welt wird es hoffentlich wieder bessere, schönere, mitmenschlich wärmere Zeiten geben. Darum bete ich.

Habt es gut, Ihr Lieben jenseits des Meeres und auch ihr, hier auf der Insel, an diesem Samstag heute oder wann immer ihr diese Flaschenpost entdeckt.

Gott segne euch

Monika