Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost beende ich das alte Jahr 2022 und begrüße das neue 2023 - was auch sonst an Sylvester!
Wie geht's euch mit dem Abschließen von etwas Altem und dem Neuanfang?
Macht das ein wenig Angst oder Sorge? Oder freut ihr euch mehr, dass nun ein Abschnitt vergangen, geschafft und erledigt ist, und man sich auf etwas Neues konzentrieren kann?
Das vergangene Jahr 2022 war für mich ein umwühlendes Jahr: meine über 30 -jährige Tätigkeit in der Urlauberarbeit nach dem Modell von "Kirche am Urlaubsort" ist zum Abschluss gekommen. Der von mir aufgebaute und sehr geliebte Treffpunkt für Urlauber wurde geschlossen, die Räume gingen zurück an die Tourismus GmbH von Föhr. Seitdem war ich nur noch selten am Sandwall, habe nur noch sehr selten aufs Meer hinausgeblickt (das war mein Blick aus dem Bürofenster...) und habe kaum noch Kinderlieder gesungen.
Stattdessen gehe ich zur Arbeit ins Gemeindehaus, wo ich ein winzig - kleines Büro habe, ich schaue aus dem Fenster nicht auf's Meer, sondern auf die meist leere Nicolai-Straße. Anstatt als "Kinderkaspar" Familien glücklich zu machen, bereite ich Gottesdienste vor. Alles ist anders.
Ist es schlechter?
Neiiiiin!
Ich fühle mich erstaunlich wohl in meiner neuen Aufgabe.
Im Neuen Jahr will ich endlich einen Jahresplan erstellen - ich bin gespannt, was da so alles seinen Platz findet. Vielleicht kann ich Elemente aus meiner alten Arbeit in die neue integrieren - vielleicht muss ich mich aber 2023 komplett neu erfinden.
Wir werden sehen...
Apropos "Sehen" - kennt ihr eigentlich die Jahreslosung für 2023?
Du bist ein Gott, der mich sieht.
Ich habe mich erst ein wenig gewehrt gegen diese Jahreslosung: mein erster Impuls war: das klingt nach Überwachung.
Aber sehen ist mehr als überwachen. Sehen heißt wahrnehmen, sehen heißt verstehen, sehen heißt beachten. Ich bin bei Gott "angesehen" - nicht irgendein Niemand, an dem man achtlos vorbeigeht. Ein "angesehener" Mensch wird gegrüßt, man zieht den Hut, man hat Achtung. Ich merke beim Schreiben, dass diese Worte sehr altmodisch klingen, aber dennoch: jemanden grüßen, den Hut ziehen, jemanden beachten - das sind schöne Dinge. Gott sieht mich, zieht den Hut vor mir, grüßt mich, beachtet mich. Das fühlt sich gut an. Ich muss mich nicht verstellen. Ich darf sein wie ich bin - auch unter veränderten Umständen.
Ihr Lieben jenseits des Meeres, und auch ihr, hier auf der Insel, möge Gott auch euch ansehen und beachten! Gott segne euch
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Monika |
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