wo ist der Horizont? |
Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit gehe, habe ich das große Glück, aufs Meer blicken zu dürfen.
Vor mir liegt weit und offen das Meer – ganz weit hinten sehe ich Dagebüll und das Festland. Wenn ich weiter nach rechts schaue, erkenne ich die Hallig Langeness, die wie ein langer Finger in meinen Blick hineinragt. Hinter Langeness sehe ich bei gutem Wetter am Horizont noch die Häuser von Hooge, bei sehr gutem Wetter kann man manchmal bis nach Pellworm blicken.
Wart ihr schon einmal auf Amrum oder auf Hooge? Wenn wir von diesen beiden Inseln nach Westen blicken, dann sehen wir nichts als Weite und Meer, von keiner Grenze umschlossen, einfach nur offenes Meer. Ganz in der Ferne, dort, wo der Himmel die Erde berührt, dort ist der Horizont.
Hier
am Meer ist der Himmel hoch – und der Horizont ist weit. Ein weiter Blick
weitet auch das Herz – alles scheint möglich.
Wenn ich ein Schiff nähme, könnte ich hinsegeln, genau dahin, wo der Himmel das Meer berührt – und was würde ich dort finden?
Was verbirgt sich hinter dem Horizont?
Es
könnte weitergehen, wie bisher. Noch mehr Meer, noch mehr Weite.
Hinter
dem Horizont könnte aber auch etwas Neues auftauchen – neues Land, das ich noch
nie gesehen habe. Es könnte hinter dem Horizont das Land liegen, wo Milch und
Honig fließen.
Hinterm Horizont geht’s weiter – so heißt es in einem Lied von Udo Lindenberg. Unser Leben umfasst die Gegend zwischen dem Hier und Jetzt und dem Horizont. Weiter können wir auch dann nicht blicken, wenn wir lange leben und weit fliegen. Und was kommt danach? Das wissen wir nicht – wir können es nur glauben – so wie es im Glaubensbekenntnis heißt, das wir in jedem Gottesdienst sprechen: ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Viel Weite im Blick und im Herzen wünsche ich euch allen!
Monika |
P.S.: Hier findet ihr eine nachdenkliche Geschichte über eine Schnecke namens "Zitrone" und ihre Sehnsucht, hinter den Horizont zu schauen. Viel Spaß beim Lesen!
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