Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, ich freue mich ja immer, wenn ich mitkriege, dass meine Flaschenpost jemanden erreicht hat.
„Eyes haven’t seen. Ears haven’t heard. All you have planned for me.”
(Textzeile aus dem Lied: Worth fighting for – Brian Courtney Wilson)
Alles, was du für Gott tun sollst bzw. auch alles, was Gott für dich bestimmt hat, wird auf deinem Weg zur rechten Zeit erscheinen.
Wenn wir
ungeduldig werden oder Angst haben, neigen wir dazu selbst (in der Regel ziemlich
verzweifelt) nach einem Ausweg zu suchen oder uns einzuigeln / zu schmollen,
anstatt Gott wirklich zu vertrauen und auf ihn zu warten. Das sind oft auch die
Momente, in denen wir drohen in Versuchung zu geraten / auf Abwege zu gelangen.
Gott kommt
in der Regel unerwartet mit seiner Hilfe. Warum? – damit der Mensch sich nichts
darauf einbilde oder womöglich daraus schlussfolgert, wie er Gott nun also
jedes Mal dazu bringen kann, ihm zu helfen (oder auch andere durch Erzählungen
von seinem Wunder dazu bringt, sinnlos einer „geheimen“ Anleitung zu folgen;
nach dem Motto: „du musst nur das und das tun und dann wird Gott auch das
gleiche für dich tun“).
Wenn wir so
bitter nach einem Zeichen von ihm verlangen, jammern wie schlecht es uns ergeht
und dass er uns doch bitte genau in diesem Moment Hilfe bzw. ein Wunder schicke,
sonst ist es mit uns vorbei, versuchen wir Gott. Wir stellen ihn auf die Probe
damit
(ob er uns wirklich liebt / ob es ihn wirklich gibt).
Dabei liegt das Problem in diesem Fall einzig und allein bei uns; wir sind es dann
selbst, denen es an Glauben fehlt und anstatt dies einzusehen, wollen wir die
Verantwortung dafür ganz allein Gott zuschieben. Wir wollen am besten etwas von
ihm hören, etwas sehen oder etwas zum Anfassen bekommen. Etwas woran wir nicht
mehr „nur“ glauben müssen, da wir es mit unseren eigenen Ohren hören, unseren
eigenen Augen sehen oder mit unseren eigenen Händen anfassen können.
Anstatt Gott
um Glauben zu bitten „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24), wollen
wir manches Mal scheinbar in Gottes Rolle schlüpfen und ihm sagen, was er doch
bitte tun soll, damit es uns wieder gut geht / damit wir wahrhaftig glauben
können.
„Na toll“,
mag man sich da denken, „wenn Gott mich wirklich liebt, warum lässt er mich
dann immer noch warten?! Liebt er mich vielleicht gar nicht? Oder eben nicht so
sehr wie „ihn“ oder wie „sie“?“
An dieser
Stelle kann ich beruhigend sagen: nein, das ist nicht der Grund, weswegen Gott
dich warten lässt. Es gibt auch kein Geheimrezept, womit du dir die Wartezeit
verkürzen könntest. Du machst auch sicher keinen ausschlaggebenden Fehler,
weswegen Gott sich weigert einzuschreiten. Womöglich sollst du nur lernen zu
vertrauen. Und zwar auf das Unsichtbare in deinem Leben. Auf deinen Gott.
Denn alles
was wir hören oder sehen können, was wir anfassen und auch besitzen können –
das alles kann uns genommen werden. Würden wir Gott oder seine Hilfe von
irgendetwas anderem abhängig machen, so würden wir nicht bloß in Gefahr geraten,
dieses Etwas früher oder später in unserem Innern höher als Gott selbst
anzuerkennen.
Nein; es
könnte uns auch schlecht geredet werden („du bist verrückt“, „das hast du dir
bloß eingebildet“, „dann beweis‘ doch mal jetzt!“ […]). Man könnte es
verunstalten, kaputt machen oder gleich komplett vernichten. Alles was wir
besitzen, kann uns auch jederzeit gestohlen werden. Wirklich sicher wäre das
alles nicht. Und warum sollte Gott etwas sicher machen, wenn er es doch in
Wahrheit selbst ist, unsere Sicherheit! Und diese will er auch selbst,
höchstpersönlich für uns sein.
·
Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da
ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. (Offenbarung 1,8)
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Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun. 1
Thessalonicher 5:24
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Der Name des HERRN ist eine feste Burg; der Gerechte
läuft dorthin und wird beschirmt. (Sprüche 18,10)
Wenn du dich also in einer Lage befindest, bereits ewig gewartet zu haben und stets zu warten, womöglich schon die Hoffnung beinahe aufgegeben hast. Dann möchte ich dich dazu ermutigen einmal nur auf Gott zu schauen. Nicht auf das, was er für dich schon alles getan hat, was er für dich tut oder was du dir so alles wünschst, dass er es endlich tut. Schau doch auch mal nur auf Gott allein. Genieße seine Anwesenheit, denn er ist dir gerade in deinen schlechtesten Zeiten am nähesten.
Womöglich
ist genau jetzt einer dieser Zeiten für dich. Danke Gott doch dafür, dass er
bei dir ist. Nicht für deine aktuelle Lebenssituation und all das, was noch
kommen mag.
Verharre kurz in diesem Moment (auch wenn er noch so grausam für dich
erscheinen mag) und danke Gott einfach bloß für seine Anwesenheit und seine
Treue in diesen schlechten Zeiten und auch jetzt in diesem schlimmen Augenblick,
wo du zu ihm betest.
Ein wahrer Freund und liebender Vater ist er, dass er egal wie’s dir ergehen
mag, bei dir sein möchte.
Er ist die wahre Liebe, die dich bedingungslos, ganz allein für dein bloßes
Sein liebt.
Auch wenn wir uns dessen auf Anhieb nicht bewusst sind, ist es wahrscheinlich am leichtesten, in den schlimmsten Momenten unseres Lebens, wenn wir das Gefühl haben rein gar nichts zu besitzen und alles zu verlieren, auch Gott wahrhaftig zu lieben bzw. für sein und unser Sein dankbar zu sein. Denn in genau diesen Momenten wünscht man sich in Wahrheit doch nichts sehnlichster, als wenigstens nicht allein zu sein.
In diesen
Momenten liegt die Entscheidung letztlich bei jedem selbst.
Willst du dich in einem solchen Moment noch länger allein bemitleiden und
Trübsal blasen oder stattdessen Gottes Anwesenheit annehmen/zulassen, dich
dadurch trösten lassen sowie darüber freuen können?
P. S. Ich persönlich glaube ja auch, dass es genau diese Momente sind, in denen Gott uns hilft (zu lernen), wahrhaftig zu glauben – ganz ohne einen sichtbaren Beweis dafür.
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