Der Fluss-mein Leben
Irgendwo, hoch in den Bergen, entspringt eine Quelle. Dort nimmt das Leben seinen Anfang, unscheinbar, oft fast nicht sichtbar. Klares Wasser sickert unmerklich durch weiche Moospolster, überglänzt Steine und Felsen, quillt samtig aus Ritzen und Spalten. Woher es kommt, ist dem Blick entzogen. Es ist einfach da.
Die Quelle ist ein wunderbares Bild für den Anfang unseres Lebens.
Aber auch alles andere, was uns trägt, leitet und nährt, hat irgendwo und irgendwann einmal angefangen, hat eine Quelle.
Wir können diesen Quellen in unserem Leben rückblickend nachspüren.
Das Leben ist wie ein Fluss, der irgendwo, an einer Quelle, entsprang, sich durchs Land windet, seinen Weg sucht, mal schnell und bewegt, mal gemächlich und tiefgründig, manchmal auch vom Austrocknen bedroht durch anhaltende Trockenheit. Aber schließlich münden alle Wasser ins Meer.
Aus dem quellenden tröpfelnden Rinnsal wird ein Bach, er vereinigt sich mit anderen Bächen, wird gespeist von Regenfällen und der Schneeschmelze. Das quellende Wasser kommt ins Fließen.
Seine Richtung ist noch nicht bestimmt – sie wird sich noch häufig ändern.
Geschmeidig sucht sich das leicht fließende Wasser seinen Weg – umgeht zu große Hindernisse und erobert sich ein immer tiefer gehendes Bachbett.
Das ist der Lebensanfang.
Die Geburt mit einem bestimmten Geschlecht, in eine bestimmte Familie und Kulturgemeinschaft hinein, in eine bestimmte Zeit, an einem bestimmten Ort.
Auf all diese Umstände haben wir keinen Einfluss, und trotzdem ergeben sich aus ihnen wesentliche Weichenstellungen, die unser Leben prägen – Chancen und Grenzen.
Wie war dieses Leben, in das wir hineingeboren wurden?
Welche Emotionen entwickeln Sie, wenn Sie an ihre frühe Kindheit, an Ihre Anfänge denken?
Aus dem Bach wird ein Fluss.
Manchmal fließt er tiefgrün und gelassen unter der Sonne dahin.
Alles ist im Lot, alles fließt, ein Bild des inneren und äußeren Friedens.
Was ist es, das da fließen darf?
Auch religiöse und spirituelle Momente gehören zu meinem Leben dazu. Das kann kirchlich gebunden sein, muss es aber nicht.
Es kann auch einfach nur bedeuten, dass ich mir der Gegenwart Gottes bewusst bin – an welchem Ort und mit welcher Vorstellung auch immer.
Spüre für einen Moment diesen religiösen Momenten deines Lebens nach.
Wo hast du tiefen Frieden empfunden?
Und wo war deine Seele aufgewühlt und unruhig?
Unser Bach bahnt sich seinen Weg weiter durch das Land. Langsam wird eine Zielrichtung erkennbar: es geht talwärts – dem Meer zu.
Steine und andere Hindernisse werden umgangen oder mitgetragen.
Manchmal regnet es so stark, dass das Wasser trüb wird.
Manchmal bremst ein Staudamm, und das Fließen kommt fast zum Stillstand.
Manchmal nimmt die Geschwindigkeit zu, und Stromschnellen sprudeln und spritzen.
Manchmal wird ein Fluss kanalisiert.
Dann fließt er zwischen starken Betonwänden und kann sich seinen Weg nicht selbst suchen.
Die meisten Menschen kennen solche Lebensabschnitte, in denen nichts vorwärtszugehen scheint, in denen sich zwar Aufgabe an Aufgabe reiht, aber kaum noch Zeit und Muße bleibt, der inneren Stimme zu folgen. Gerade in solchen Zeiten, in denen man fast den Kontakt zu sich selbst verloren hat, ist es hilfreich, sich immer wieder zu fragen: Aus welcher Quelle lebe ich?
Manchmal schwillt der Fluss an. Starke Regenfälle lassen ihn über die Ufer treten, und da plötzlich ansteigende Wasser richtet verheerende Schäden an.
Alles Umliegende versinkt im Chaos.
Und manchmal fällt das durchquerte Gelände plötzlich steil ab: ein Wasserfall!
Mit unvorstellbarer Wucht stürzt das Wasser ins Bodenlose.
Kritische Lebensereignisse – Schicksalsschläge, schwere Konflikte, persönliche Katastrophen – können zur Beschäftigung mit spirituellen Fragen führen.
Schicksalsschläge stellen den Glauben vor neue Fragen.
Davon war nicht einmal Jesus ausgenommen: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Sein Aufschrei am Kreuz war Wut, Anklage, Ohnmacht zugleich – ein Messen Gottes am tatsächlichen Leben.
Irgendwann mündet jeder Fluss ins Meer.
Das Ende des Weges ist erreicht. Der Fluss vereinigt sich mit dem Meer.
Der Tod ist nahe.
Was nach dem Tode passiert, weiß niemand. Eine Rückschau von dort ist nicht möglich.
Wir können Bilder entwickeln, Vorstellungen, Ahnungen, vielleicht Hoffnungen.
Der Glaube müsste auch angesichts dieser letzten großen Fragen standhalten:
War das Leben sinnlos, weil es im Tod endet?
Entwertet der Tod das Leben?
Oder: Kann ich einstimmen in das große „Ja“ und mein Leben dankbar zurückgeben, weil ich es – so schwer es auch gewesen sein mag – angenommen habe?
Die Quelle ist ein wunderbares Bild für den Anfang unseres Lebens.
Aber auch alles andere, was uns trägt, leitet und nährt, hat irgendwo und irgendwann einmal angefangen, hat eine Quelle.
Wir können diesen Quellen in unserem Leben rückblickend nachspüren.
Das Leben ist wie ein Fluss, der irgendwo, an einer Quelle, entsprang, sich durchs Land windet, seinen Weg sucht, mal schnell und bewegt, mal gemächlich und tiefgründig, manchmal auch vom Austrocknen bedroht durch anhaltende Trockenheit. Aber schließlich münden alle Wasser ins Meer.
Aus dem quellenden tröpfelnden Rinnsal wird ein Bach, er vereinigt sich mit anderen Bächen, wird gespeist von Regenfällen und der Schneeschmelze. Das quellende Wasser kommt ins Fließen.
Seine Richtung ist noch nicht bestimmt – sie wird sich noch häufig ändern.
Geschmeidig sucht sich das leicht fließende Wasser seinen Weg – umgeht zu große Hindernisse und erobert sich ein immer tiefer gehendes Bachbett.
Das ist der Lebensanfang.
Die Geburt mit einem bestimmten Geschlecht, in eine bestimmte Familie und Kulturgemeinschaft hinein, in eine bestimmte Zeit, an einem bestimmten Ort.
Auf all diese Umstände haben wir keinen Einfluss, und trotzdem ergeben sich aus ihnen wesentliche Weichenstellungen, die unser Leben prägen – Chancen und Grenzen.
Wie war dieses Leben, in das wir hineingeboren wurden?
Welche Emotionen entwickeln Sie, wenn Sie an ihre frühe Kindheit, an Ihre Anfänge denken?
Aus dem Bach wird ein Fluss.
Manchmal fließt er tiefgrün und gelassen unter der Sonne dahin.
Alles ist im Lot, alles fließt, ein Bild des inneren und äußeren Friedens.
Was ist es, das da fließen darf?
Auch religiöse und spirituelle Momente gehören zu meinem Leben dazu. Das kann kirchlich gebunden sein, muss es aber nicht.
Es kann auch einfach nur bedeuten, dass ich mir der Gegenwart Gottes bewusst bin – an welchem Ort und mit welcher Vorstellung auch immer.
Spüre für einen Moment diesen religiösen Momenten deines Lebens nach.
Wo hast du tiefen Frieden empfunden?
Und wo war deine Seele aufgewühlt und unruhig?
Unser Bach bahnt sich seinen Weg weiter durch das Land. Langsam wird eine Zielrichtung erkennbar: es geht talwärts – dem Meer zu.
Steine und andere Hindernisse werden umgangen oder mitgetragen.
Manchmal regnet es so stark, dass das Wasser trüb wird.
Manchmal bremst ein Staudamm, und das Fließen kommt fast zum Stillstand.
Manchmal nimmt die Geschwindigkeit zu, und Stromschnellen sprudeln und spritzen.
Manchmal wird ein Fluss kanalisiert.
Dann fließt er zwischen starken Betonwänden und kann sich seinen Weg nicht selbst suchen.
Die meisten Menschen kennen solche Lebensabschnitte, in denen nichts vorwärtszugehen scheint, in denen sich zwar Aufgabe an Aufgabe reiht, aber kaum noch Zeit und Muße bleibt, der inneren Stimme zu folgen. Gerade in solchen Zeiten, in denen man fast den Kontakt zu sich selbst verloren hat, ist es hilfreich, sich immer wieder zu fragen: Aus welcher Quelle lebe ich?
Manchmal schwillt der Fluss an. Starke Regenfälle lassen ihn über die Ufer treten, und da plötzlich ansteigende Wasser richtet verheerende Schäden an.
Alles Umliegende versinkt im Chaos.
Und manchmal fällt das durchquerte Gelände plötzlich steil ab: ein Wasserfall!
Mit unvorstellbarer Wucht stürzt das Wasser ins Bodenlose.
Kritische Lebensereignisse – Schicksalsschläge, schwere Konflikte, persönliche Katastrophen – können zur Beschäftigung mit spirituellen Fragen führen.
Schicksalsschläge stellen den Glauben vor neue Fragen.
Davon war nicht einmal Jesus ausgenommen: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Sein Aufschrei am Kreuz war Wut, Anklage, Ohnmacht zugleich – ein Messen Gottes am tatsächlichen Leben.
Irgendwann mündet jeder Fluss ins Meer.
Das Ende des Weges ist erreicht. Der Fluss vereinigt sich mit dem Meer.
Der Tod ist nahe.
Was nach dem Tode passiert, weiß niemand. Eine Rückschau von dort ist nicht möglich.
Wir können Bilder entwickeln, Vorstellungen, Ahnungen, vielleicht Hoffnungen.
Der Glaube müsste auch angesichts dieser letzten großen Fragen standhalten:
War das Leben sinnlos, weil es im Tod endet?
Entwertet der Tod das Leben?
Oder: Kann ich einstimmen in das große „Ja“ und mein Leben dankbar zurückgeben, weil ich es – so schwer es auch gewesen sein mag – angenommen habe?
Jeder Fluss ist einzigartig, so wie auch jedes Leben einzigartig ist.
Manche Flüsse dürfen ungehindert und wild einfach durch unberührte Natur fließen und auf ihrem Weg zum Meer das durchquerte Land modellieren und bewässern.
Andere Flüsse wurden von uns Menschen domestiziert – sie dienen uns als Wasserstraßen, als Energielieferant, als Naherholungsgebiet.
Manche Flüsse werden nicht groß – sie bleiben kleine Rinnsale bis sie sich mit einem weiteren Bach oder Fluss vereinen und mit vereinter Kraft dem Meer zustreben.
Es braucht viele Quellen, um einen großen Fluss zu bilden.
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei – diese Feststellung aus der Schöpfungsgeschichte hat ihre Richtigkeit nie verloren. Nur gemeinsam kann der Mensch die großen Aufgaben, die das Leben uns stellt, bewältigen.
Manche Flüsse dürfen ungehindert und wild einfach durch unberührte Natur fließen und auf ihrem Weg zum Meer das durchquerte Land modellieren und bewässern.
Andere Flüsse wurden von uns Menschen domestiziert – sie dienen uns als Wasserstraßen, als Energielieferant, als Naherholungsgebiet.
Manche Flüsse werden nicht groß – sie bleiben kleine Rinnsale bis sie sich mit einem weiteren Bach oder Fluss vereinen und mit vereinter Kraft dem Meer zustreben.
Es braucht viele Quellen, um einen großen Fluss zu bilden.
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei – diese Feststellung aus der Schöpfungsgeschichte hat ihre Richtigkeit nie verloren. Nur gemeinsam kann der Mensch die großen Aufgaben, die das Leben uns stellt, bewältigen.
Ihr Lieben, jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, wie sieht der Fluss eures Lebens aus?
Ich grüße euch herzlich aus dem Urlaubs-Exil
Monika |
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