Glück ist wie ein Schmetterling. Es braucht Entfaltung.
Wir können es jagen, aber es wird nicht bleiben.
Wir können es nähren, dann wird es sich zeigen.
Ich kann leider nicht genau sagen, wer diesen Satz geprägt hat - ich habe ihn ohne Autorenangabe auf mehreren Webseiten gefunden.
Weite und Freiheit - das ist Glück! |
Elke Heidenreich schreibt über das Glück:
(Vorwort zum Buch: „Vom Glück der Langsamkeit“, Quint Buchholz, 2019)Zeit und Glück, das hängt zusammen. Beide sind nicht greifbar, sind flüchtig, sie sind Widersacher: Will ich das Glück greifen, löst es sich auf, will ich die Zeit anhalten, hui, ist sie schon weitergeflogen. Wir können beidem nur mit Demut begegnen. Glück annehmen, Zeit ausfüllen oder aushalten, das Glück kämpft letztlich einen aussichtslosen Kampf gegen die Niederträchtigkeit der Zeit.
(…)
Ich glaube, für das Glück braucht man ein Talent. Wer das nicht hat, hat es schwer – man muss Glück bemerken können, wenn es an der Wand lehnt und auf uns wartet. Es wirft keine Schatten voraus, es ist plötzlich da, und dann heißt es: Aufpassen! Annehmen! Den Blick aufwärts kehren! Denn einen Moment später kann schon wieder kalte Asche zu unseren Füßen liegen. Es ist der glückliche Augenblick, der zählt, jeder eine Perle.
Aus diesen Perlen fädeln wir uns eine Kette, und je schöner die Kette, desto glücklicher war unser Leben, trotz aller Irrtümer, Fehler, Misserfolge, Unwägbarkeiten.
Glück lässt sich nicht festhalten – es ist flüchtig, es ist Augenblicksglück.
Es kommt plötzlich, das Glück, wenn wir es denn zulassen.
Ein mongolisches Sprichwort sagt: In der Eile sind Fehler.
Und Mahatma Gandhi fand, dass es Wichtigeres im Leben gäbe als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Glück muss eintreten.
Wir müssen ihm auch Zeit und Gelegenheit dazu bieten. Das hat etwas mit Geschwindigkeit zu tun. Etwas eintreten zu lassen bedeutet, es langsam angehen, Zeit haben, die Langsamkeit entdecken.
Wenn ich nach draußen gehe, dann wird mir klar, wie privilegiert wir sind, die wir hier auf dieser Insel in dieser schönen Umgebung leben oder Urlaub machen dürfen! Wir dürfen frische, leicht salzig schmeckende Luft atmen, wir dürfen am Strand spazieren und den Wind erspüren, und im warmen Sand Fußspuren hinterlassen. Und wenn wir genug vom Beach-Feeling haben, dann gibt es auf Föhr auch schattige Wälder, bunte Gärten, Hausfassaden, an denen die Rosen hochklettern.
Wenn ich nach draußen gehe, dann habe ich oft so ein Gefühl, als hätte ich plötzlich einen leuchtenden Schnitz Nachmittagssonne verschluckt.
Sonnenaufgang ist meine Lieblingsfarbe! |
Dann habe ich das Gefühl, dass die Zeit ganz kurz stillsteht – für einen winzigen Augenblick nur.
Diese Augenblicke sind es, die ich sammeln möchte – wie Perlen, die eine wunderbare Kette der Erinnerung bilden werden.
Zeit und Glück haben viel gemeinsam – ja, sie gehören unmittelbar zusammen, wie die beiden Seiten einer Medaille: dem Glücklichen schlägt keine Stunde, sagen wir sprichwörtlich. Das meint natürlich, dass man jedes Gefühl für Zeit verliert, wenn der Augenblick schön ist. Goethe lässt seinen Doktor Faust sogar die berühmte Wette mit dem Mephisto vom Erleben eines einzigen Augenblicks des Glücks abhängig machen, wenn er schreibt:
„Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! Du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
dann will ich gern zugrunde gehen!“
Ähnlich mag sich der Dichter des 31. Psalms gefühlt haben, als er die Worte formulierte: Du Gott, stellst meine Füße auf weiten Raum.
Und nur wenig später sagt er: Meine Zeit steht in deinen Händen.
Für mich sind diese beiden Sätze genau die beiden Kehrseiten der Medaille von Glück und Zeit: im Augenblick des Glücks stehen meine Füße auf weitem Raum – da scheint alles möglich, und nichts unerreichbar zu sein. Aber nur wenig später werde ich von der alltäglichen Eile wieder eingeholt – ängstlich ahne ich, dass meine Zeit eben nicht unendlich ist, dass der glückliche Moment schon gleich der Vergangenheit angehören wird, und die Zukunft ist unsicher. Allerdings fällt der Psalmdichter nicht in Trübsal, sondern er ist sich ganz sicher: Meine Zeit steht in Gottes Händen.
Auch wenn sie vergänglich sind, die Zeit und das Glück, bin ich geborgen in Gottes Händen.
Diese Augenblicke sind es, die ich sammeln möchte – wie Perlen, die eine wunderbare Kette der Erinnerung bilden werden.
Zeit und Glück haben viel gemeinsam – ja, sie gehören unmittelbar zusammen, wie die beiden Seiten einer Medaille: dem Glücklichen schlägt keine Stunde, sagen wir sprichwörtlich. Das meint natürlich, dass man jedes Gefühl für Zeit verliert, wenn der Augenblick schön ist. Goethe lässt seinen Doktor Faust sogar die berühmte Wette mit dem Mephisto vom Erleben eines einzigen Augenblicks des Glücks abhängig machen, wenn er schreibt:
„Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! Du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
dann will ich gern zugrunde gehen!“
Ähnlich mag sich der Dichter des 31. Psalms gefühlt haben, als er die Worte formulierte: Du Gott, stellst meine Füße auf weiten Raum.
Und nur wenig später sagt er: Meine Zeit steht in deinen Händen.
Für mich sind diese beiden Sätze genau die beiden Kehrseiten der Medaille von Glück und Zeit: im Augenblick des Glücks stehen meine Füße auf weitem Raum – da scheint alles möglich, und nichts unerreichbar zu sein. Aber nur wenig später werde ich von der alltäglichen Eile wieder eingeholt – ängstlich ahne ich, dass meine Zeit eben nicht unendlich ist, dass der glückliche Moment schon gleich der Vergangenheit angehören wird, und die Zukunft ist unsicher. Allerdings fällt der Psalmdichter nicht in Trübsal, sondern er ist sich ganz sicher: Meine Zeit steht in Gottes Händen.
Auch wenn sie vergänglich sind, die Zeit und das Glück, bin ich geborgen in Gottes Händen.
Seid gesegnet, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und natürlich auch ihr, hier auf der Insel. Mögt ihr Zeit und Glück finden!
Monika |
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