Herzlich Willkommen auf meinem Blog

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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 23. April 2022

Ein Flattervogel-Gebet

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres und auch ihr, hier auf der Insel. In dieser Andacht möchte ich mit euch ein Gedicht oder Gebet teilen, das mein Leben schon lange innerlich begleitet. Es gerät mir immer mal wieder aus dem Sinn und schleicht sich dann ganz leise wieder hinein und macht mein Herz fröhlich - wie ein schöner Ohrwurm, den man einfach nicht ganz abschalten kann.

Ist dieser Blumenkübel vor unserem
Haus nicht ein Grund zum Freuen?
Jeden Morgen gehen ein paar mehr
Tulpen auf!

 Gebet eines westafrikanischen Christen:

Herr, ich werfe meine Freude
wie Vögel an den Himmel.
Die Nacht ist verflattert,
und ich freue mich am Licht.

Deine Sonne hat den Tau weggebrannt
vom Gras und von unseren Herzen.
Was da aus uns kommt,
was da um uns ist
an diesem Morgen, das ist Dank.

Herr, ich bin fröhlich heute am Morgen.
Die Vögel und Engel singen,
und ich jubiliere auch.
Das All und unsere Herzen sind offen für deine Gnade.
Ich fühle meinen Körper
und danke.

Die Sonne brennt meine Haut,
ich danke.

Herr, ich freue mich an der Schöpfung
und dass du dahinter bist
und daneben
und davor und darüber
und in uns.

Ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel.
Ein neuer Tag, der glitzert und knistert,
knallt und jubiliert
von deiner Liebe.
Jeden Tag machst du, Herr.
Amen

Meine Freude

Der westafrikanische Beter wirft seine Freude wie Vögel an den Himmel.

Ich beneide die Vögel – wie sie abheben, schweben, den Wind spüren, sich leicht fühlen und alles von oben aus der Vogelperspektive sehen können und genießen.

Manchmal spüre ich auch ein bisschen die Lust darauf, mich frei zu fühlen und glücklich zu sein. 

Aber was macht glücklich?

Materielle Sicherheit macht auf jeden Fall sicher - aber auch glücklich?

Mich machen eher kleine Erlebnisse glücklich, wie z.B. dass ich heute Morgen beim Bäcker freundlich und fröhlich begrüßt wurde. Oder dass heute Morgen die Sonne lacht und mich mit Fröhlichkeit und Kraft erfüllt. Gerade jetzt im Frühling entdecke ich jeden Tag eine kleine Freude: den Blumenkübel vor unserem Haus habe ich euch schon weiter oben gezeigt, nach und nach erblühen hier auf der Insel die Obstbäume, der Wald schmückt sich mit hellgrünen Blättern - und dass der Sonnenschein meine Laune superpositiv beeinflusst, kann sich jeder denken!

Was hat dich heute schon erfreut? Notiere dir eine ganz kleine Freude, einen kleinen freudigen Anlass auf einem Stückchen Papier – wenn es ein quadratisches Papier (z.B. ein Faltpapier…) ist, dann zeige ich dir gleich, wie du daraus einen Flattervogel falten kannst.


 Du kannst den Flattervogel auch auf YouTube flattern sehen.

Anleitung zum Falten des Flattervogels

Das Gute an diesem Flatterfalter ist: du brauchst nicht so supergenau zu falten - es kommt nicht so sehr auf pingelige Genauigkeit an, wie sonst bei Origami.

Du kannst die Anleitung als Bild auf deinem
Computer speichern und dann ausdrucken.
1. Falte ein quadratisches Blatt Papier diagonal zur Hälfte.

2. Falte das entstandene Dreieck einmal zur Hälfte, um die Mittellinie zu markieren und falte es wieder auf (diesen Schritt kannst du überspringen - aber ich habs gerne einigermaßen gerade, auch, wenn das nicht soooo wichtig ist!)

3. Falte die Spitze des Dreiecks nach oben, so dass ein kleines Eckchen über den Rand hinaus guckt. Dabei kannst du dich an der senkrechten Mittellinie orientieren, die wir in Schritt 2 markiert haben.

4. Falte das Gebilde an der markierten Mittellinie zur Hälfte und falte die beiden Dreiecksflügel zurück, so dass sich ein kleiner Griff zum Anfassen und Werfen bildet. (auf der Zeichnung 5 siehst du, wo die Knicke sein sollen, die Zeichnung 6 zeigt dir den zur Hälfte gefalteten Flattervogel, auf den Zeichnungen ohne Nummern habe ich versucht, den fertigen Flattervogel darzustellen)

5. Fass den Flattervogel an diesem "Griff" und wirf ihn mit der Schnauze (dem kleinen überstehenden Eckchen) voran in die Luft. Wenn du bist jetzt noch keine Freude gefühlt hast, dann wird dich spätestens jetzt der kleine Flattervogel mit seinen originellen Drehungen und dem niedlichen Geflatter glücklich machen.

Na gut, meine Zeichenfähigkeiten sind nicht so ausgeprägt - aber ihr versteht sicherlich, wie es gemacht wird - wie gesagt: sooo genau muss es nicht sein, der Vogel flattert auch, wenn ihr total "unordentlich" knickt!

Ich werfe meine Freude

Die Anregung aus dem Gebet/Gedicht kannst du jetzt aufnehmen und deine Freude und deinen Dank an den Himmel werfen – vielleicht vom Balkon herunter, vielleicht aber auch einfach nur im Wohnzimmer an die Decke. Wirf deinen Flattervogel mit der Nase voran in die Luft und beobachte, wie er im Trudelflug Purzelbäume schlägt und gemächlich zu Boden flattert.

Vielleicht fängst du ihn wieder auf – vielleicht wird er aber auch vom Wind ergriffen und segelt davon. Dann wird jemand anderes deine Freude finden und sich vielleicht ebenfalls daran erfreuen.

Das fröhliche unkontrollierbare Flattern des "Vogels" erinnert mich an einen weisen Ratschlag aus der Bibel:

Bibeltext: Matth. 6, 25-34

Jesus sagt zu seinen Jüngern:

Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen oder zu trinken habt, und um euren Leib, ob ihr etwas anzuziehen habt. Das Leben ist mehr als Essen und Trinken, und der Leib ist mehr als die Kleidung!

Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte – aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid doch viel mehr wert als Vögel!

Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern?

Und warum macht ihr euch Sorgen um das, was ihr anziehen sollt? Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Habt ihr so wenig Vertrauen? (...)

Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen: der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.

Zum Nachlesen: Matth. 6, 25-34

Einen irischen Reisesegen gebe ich euch noch mit auf den Weg und in diesen Tag:

Deine Hände mögen immer ihr Werk finden
und immer eine Münze in der Tasche, wenn du sie brauchst.
Das Licht der Sonne scheine auf deinen Fenstersims.
Dein Herz sei voll Zuversicht,
dass nach jedem Gewitter ein Regenbogen am Himmel steht.
Der Tag sei dir freundlich,
die Nacht dir wohlgesonnen.
Die starke Hand eines Freundes möge dich halten,
und Gott möge dein Herz erfüllen
mit Freude und glücklichem Sinn.

In diesem Sinne: lasst die Vögel flattern!

Monika


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