Herzlich Willkommen auf meinem Blog

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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 18. Dezember 2021

Das 18. Türchen



Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost öffnen wir das 18. Türchen unseres Adventskalenders - und tadaaa! - es versteckt sich dahinter:
Hmmm: heiß und süß - an Bratäpfeln
kommt man im Winter nicht vorbei!
Heute ist genau der richtige Tag für Bratäpfel, denn es ist Samstag, da könnt ihr vormittags noch alle Zutaten einkaufen gehen, und am Nachmittag macht ihr dann einen schönen Spaziergang und belohnt euch beim Heimkommen mit dem leckeren Bratapfelschmaus! Wenn ihr einen Backofen mit Programmier-Möglichkeit habt, dann könnt ihr vor dem Spaziergang alles vorbereiten, dann den Backofen so programmieren, dass die Bratäpfel mindestens schon braten und duften, wenn ihr nach Hause kommt. Was gibt es Schöneres im Winter, als durchgefroren und glücklich nach Hause zu kommen und mit Bratapfel-Duft empfangen zu werden. Noch 'ne Tasse Kaffee oder Kakao dazu, vielleicht eine Kugel Walnuss-Eis auf den heißen Bratapfel - und die Schlemmerei kann losgehen!

Irgendwie gehören Äpfel ja zum Weihnachtsfest dazu: man hat sie früher an den Baum gehängt, als Schmuck, aber auch als kleine Nascherei zum Abknabbern. Aber wieso gerade Äpfel? Hat das einen tieferen Sinn?

Ihr ahnt es schon: ja, das hat es! Äpfel als Weihnachtsschmuck haben eine lange Tradition, die bis weit ins Mittelalter zurückreicht, also noch bis vor die Erfindung des Weihnachtsbaumes!

Im Mittelalter konnten die wenigsten Menschen lesen oder schreiben, daher wurden zur Verkündigung von biblischen Geschichten kleine Schauspiele aufgeführt. An Heiligabend gehörte das sogenannte Paradiesspiel dazu. Es wurde vor dem Christgeburtsspiel aufgeführt und sollte darstellen, wie die Erbsünde in die Welt gekommen ist. Zu einem Paradiesspiel gehörte selbstverständlich ein immergrüner Baum der Erkenntnis dazu, von dem Eva dann eine Frucht für sich und Adam verbotenerweise abpflückte. Was lag näher, als einen immergrünen Tannenbaum mit roten Äpfeln zu schmücken. Die roten Äpfel hoben sich schön und weithin sichtbar von den dunkelgrünen Tannenzweigen ab. Die süßen Äpfel waren auch ohne große Konservierungskünste an Weihnachten noch recht ansehnlich, man konnte sie schön polieren und zum Glänzen bringen und an den Baum hängen. Dass der Apfel mit seinem lateinischen Namen "malus" heißt, was genau dasselbe Wort ist wie für Übel, Leid und Unheil (ebenfalls malus), mag Zufall sein, versinnbildlicht aber ebenfalls die Bedeutung des Apfels als die verbotene Frucht aus dem Paradies.
Wenn das Paradiesspiel vorüber war, blieb der Baum der Erkenntnis mit seinen verlockenden roten Früchten stehen und das Christgeburtsspiel (heute würden wir vermutlich Krippenspiel dazu sagen) begann. Ziemlich sicher ist, dass diese Tannenbäume aus den Paradiesspielen die Vorlage für den heute üblichen Weihnachtsbaum bildeten.
Aber ich wollte ja über Äpfel - nicht über Weihnachtsbäume - nachdenken. Weihnachtsäpfel sind rote Äpfel. Die rote Farbe erinnert an das Blut, welches das Jesuskind am Kreuz vergießen wird, um die Menschen zu erlösen und damit einen Zugang zum Paradies zu ermöglichen. Krippe und Kreuz bilden eine Einheit - und wir können an Weihnachten nicht nur das Kind in der Krippe feiern, ohne auch an den Erlöser am Kreuz zu denken. 
Die rote Farbe der polierten Äpfel am Paradiesbaum erinnert zudem an Granatäpfel. Diese saftig roten Früchte waren im gesamten Orient verbreitet und schon in der Antike ein Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit. Mich erinnert diese Symbolik an einen Bibelvers, der zugleich auch mein Konfirmationsspruch ist: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16).
Morgen nun ist der 4. Advent. Ich wünsche euch ein wunderbares letztes Wochenende vor Weihnachten! Genießt noch einmal die Ruhe und Besinnlichkeit, lasst euch nicht von den letzten Vorbereitungen auf das große Fest stressen - und genießt die roten Weihnachtsäpfel - egal, ob sie aus dem Ofen kommen oder als Zeichen der Liebe verschenkt werden!
Monika

Bratäpfel

Kennt ihr diesen unglaublich leckeren Geruch, der durch das Haus zieht, wenn man Bratäpfel im Ofen hat? Er ist einfach unwiderstehlich und gehört für uns unbedingt zur Adventszeit dazu. Deswegen kommen hier sogar gleich zwei Rezeptideen für Bratäpfel.

Du brauchst:

  • 6 Äpfel
  • 100g gehackte Mandeln
  • 50g Rosinen
  • 4 Tl flüssigen Honig
  • 1 Tl Zimt
  • Spekulatiuscreme (s. 12. Türchen)
  • Magarine oder Butter
  • optional Krokant
  • einen Apfelausstecher mit einem möglichst großen Durchmesser - oder einen Erwachsenen mit einem scharfen Küchenmesser😉
  • Auflaufform

Anleitung

du kannst zwischendurch ja mal
probieren - aber nicht alles vorher
wegnaschen! Im Bratapfel schmeckts
noch besser!
Zunächst bereitest du die zwei unterschiedlichen Füllungen zu. Für die erste Variante mischst du den Honig mit 50g Mandeln, den Rosinen und dem Zimt. Für die zweite Version nimmst du die Spekulatiuscreme und die restlichen Mandeln.

Als nächstes entfernst du die Kerngehäuse aus den Äpfeln. 
Je größer das Loch ist, umso mehr von
der leckeren Füllung passt rein!

Danach fettest du die Auflaufform und stellst die Äpfel dort hinein.
eine ganz dünne Butter/Margarineschicht
in der Form verhindert, dass die Äpfel
hinterher an der Form festkleben

Jetzt füllst du die Füllungen in die Äpfel, wir haben jeweils drei von jeder Sorte gemacht.
jeweils 3 Äpfel pro Sorte - sieht
doch jetzt schon zum Anbeißen aus
Danach legst du noch etwas Butter auf jeden Apfel oben drauf und kannst, wenn du magst noch Krokant oder Nüsse darüber streuen.
Ein kleines Butterflöckchen auf jedem
Apfel sorgt für intensiveren Geschmack
und für eine schöne Knusperkruste
Zum Schluss kommt die Auflaufform für ca. 25-30 min in den Ofen bei 200°. Ihr müsst den Ofen aber nicht unbedingt vorheizen. Und passt beim rausholen auf, dass ihr euch nicht verbrennt.

Guten Appetit!
Felicitas & Katharina

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