Vielleicht magst du selbst ganz kurz darüber nachdenken: wie klingt eigentlich Kirche für dich?
Es gibt viele Klänge die ich mit Kirche assoziiere.
Zu meinem Kirchenklang gehören Glocken. Sie rufen die Gläubigen an den Sonntagen zum Kirchgang, sie eröffnen feierlich ein Kirchenkonzert oder läuten zum Gebet. Eher im süddeutschen Raum ist der Stundenschlag verbreitet: zu jeder vollen Stunde schlagen die Glocken die Anzahl der Stunden. Meine eigene Kindheit war von diesem Stundenschlag strukturiert, denn wir mussten vom Spielen zurück sein, wenn die Kirchturmglocke sechsmal geschlagen hatte. Die Orgel gehört zum Klang von Kirche, denn sie verwandelt Luft in Musik mit ihren vielen Pfeifen und Registern. Einige Klänge werden in manchen Gemeinden nur für ein einziges Lied an einem einzigen Tag im Jahr verwendet. So wird der Zimbelstern in vielen Gemeinden zur zu Weihnachten und nur zu dem Lied „O du fröhliche“ benutzt. In unserer Kirche St. Nicolai Föhr ist das nicht so – hier wird der Zimbelstern vom Organisten immer dann benutzt, wenn es gilt, eine ganz besondere Fröhlichkeit auszudrücken.
Zum Klang von Kirche gehört für mich Stille – diese Ruhe innerhalb der dicken Mauern, die jeden Lärm der Außenwelt zuverlässig abschirmen. Besonders in Großstädten kann man das erleben: man tritt aus dem geschäftigen Verkehrslärm in eine Kirche und erlebt - - - wohltuende Stille. Es ist, als ob man in eine andere Welt eintritt. Wenn wir es schaffen, uns auf diese Stille einzulassen und uns ihr zu stellen, gehen wir oft wie verwandelt wieder aus der Kirche heraus. Eingetreten waren wir, um eine Kirche zu besichtigen, wir haben vielleicht ein paar Fotos gemacht – aber irgendwann ergreift uns der Raum mit seiner Stille, mit seinem Hall, mit dem Rauschen der Heizung, vielleicht auch mit dem leisen Flüstern der anderen Besucher. Wir werden selbst ruhig und können vielleicht auch ein paar Minuten auf einer Bank innehalten, bevor wir wieder zurück in den Alltag und den geschäftlichen Trubel der Stadt gehen. Schade, wenn diese wohltuende Stille durch geschäftige Stadt- oder Kirchenführer zerstört wird. Das passiert in St. Nicolai zum Glück nicht so oft. Hierher kann man fast den ganzen Tag kommen und die Stille genießen.
Zum Klang von Kirche gehören Lieder, zum Teil sehr alte Lieder, die wir dennoch mit Freude singen, weil sie uns seit Kindertagen vertraut sind. „Lobe den Herren“ ist eines dieser Lieder, die fast jeder Kirchgänger kennt. Aber auch modernere Lieder finden einen Platz in der Kirche, wie z.B. „Laudato si“, das fast jeder in der Konfirmationszeit gesungen hat.
Kirchenmusik ist ohnehin ein besonderer Klang von Kirche. Sie bildet ein Brücke zwischen Gemeinde, Kultur und der privaten Frömmigkeit. Kirchenmusik transportiert das Evangelium in besonderer Weise. Die Verkündigung des Evangeliums geschieht nach Martin Luther durch Musik und Wort – und zwar in dieser Reihenfolge. Musik kann trösten, aus Verbitterung und Trauer herausreißen und zum Leben umstimmen. Sie kann glückliche Erinnerungen bewahren helfen, Verkrampfungen und Ich-Fixierungen lösen und Beziehungen stiften. Damit dient sie dem inneren Frieden und betreibt sozusagen „musikalische Seelsorge“
Die Klänge von Kirche sind vielfältig – und jede und jeder von uns empfindet etwas anderes als maßgeblich für den Klang von Kirche. Und dennoch klingen alle Kirchen irgendwie gleich oder zumindest ähnlich. Wenn wir den Klang unserer Kirche zu Hause lieben, werden wir auch in anderen Kirchen etwas Ähnliches vorfinden, das uns ein Gefühl von Heimat gibt.
Kirche, die völlig anders klingt, als wir gewohnt sind, verwirrt uns zunächst, gibt uns ein Gefühl von Nicht-Geborgen-Sein, ein Fremdheitsgefühl – zumindest so lange, bis wir uns an den anderen Klang gewöhnt haben.
Kirche klingt auf eine besondere Weise. Sie gibt Heimat, sie bietet einen Schutzraum für die Seele, in dem wir zur Ruhe kommen und Stille und Besinnung finden können.
Merkwürdigerweise bin ich erst ganz spät in der Andachtsplanung darauf gekommen, dass natürlich auch Worte zum Klang der Kirche gehören: die Predigten, und damit die Stimme des Pastors oder der Pastorin. Aber auch das gemeinschaftliche Beten und Rezitieren von Psalmen oder anderen liturgischen Texten gehören zum Klang von Kirche.
Kirche klingt.
Manche meinen, Kirche klinge eher muffig und verstaubt, sie habe in der Gesellschaft keinen Stand mehr.
Aber gerade in den letzten anderthalb Jahren klingt Kirche zunehmend frischer und moderner, denn sie erobert so nach und nach auch die sozialen Medien und passt sich an den dort herrschenden eher lockeren Tonfall an und findet hoffentlich wieder Worte und Klänge, die uns in unserer modernen Gesellschaft erreichen.
Also:
Es gibt viele Klänge die ich mit Kirche assoziiere.
Zu meinem Kirchenklang gehören Glocken. Sie rufen die Gläubigen an den Sonntagen zum Kirchgang, sie eröffnen feierlich ein Kirchenkonzert oder läuten zum Gebet. Eher im süddeutschen Raum ist der Stundenschlag verbreitet: zu jeder vollen Stunde schlagen die Glocken die Anzahl der Stunden. Meine eigene Kindheit war von diesem Stundenschlag strukturiert, denn wir mussten vom Spielen zurück sein, wenn die Kirchturmglocke sechsmal geschlagen hatte.
Zum Klang von Kirche gehört für mich Stille – diese Ruhe innerhalb der dicken Mauern, die jeden Lärm der Außenwelt zuverlässig abschirmen. Besonders in Großstädten kann man das erleben: man tritt aus dem geschäftigen Verkehrslärm in eine Kirche und erlebt - - - wohltuende Stille. Es ist, als ob man in eine andere Welt eintritt. Wenn wir es schaffen, uns auf diese Stille einzulassen und uns ihr zu stellen, gehen wir oft wie verwandelt wieder aus der Kirche heraus. Eingetreten waren wir, um eine Kirche zu besichtigen, wir haben vielleicht ein paar Fotos gemacht – aber irgendwann ergreift uns der Raum mit seiner Stille, mit seinem Hall, mit dem Rauschen der Heizung, vielleicht auch mit dem leisen Flüstern der anderen Besucher. Wir werden selbst ruhig und können vielleicht auch ein paar Minuten auf einer Bank innehalten, bevor wir wieder zurück in den Alltag und den geschäftlichen Trubel der Stadt gehen. Schade, wenn diese wohltuende Stille durch geschäftige Stadt- oder Kirchenführer zerstört wird. Das passiert in St. Nicolai zum Glück nicht so oft. Hierher kann man fast den ganzen Tag kommen und die Stille genießen.
Zum Klang von Kirche gehören Lieder, zum Teil sehr alte Lieder, die wir dennoch mit Freude singen, weil sie uns seit Kindertagen vertraut sind. „Lobe den Herren“ ist eines dieser Lieder, die fast jeder Kirchgänger kennt. Aber auch modernere Lieder finden einen Platz in der Kirche, wie z.B. „Laudato si“, das fast jeder in der Konfirmationszeit gesungen hat.
Kirchenmusik ist ohnehin ein besonderer Klang von Kirche. Sie bildet ein Brücke zwischen Gemeinde, Kultur und der privaten Frömmigkeit. Kirchenmusik transportiert das Evangelium in besonderer Weise. Die Verkündigung des Evangeliums geschieht nach Martin Luther durch Musik und Wort – und zwar in dieser Reihenfolge. Musik kann trösten, aus Verbitterung und Trauer herausreißen und zum Leben umstimmen. Sie kann glückliche Erinnerungen bewahren helfen, Verkrampfungen und Ich-Fixierungen lösen und Beziehungen stiften. Damit dient sie dem inneren Frieden und betreibt sozusagen „musikalische Seelsorge“
Die Klänge von Kirche sind vielfältig – und jede und jeder von uns empfindet etwas anderes als maßgeblich für den Klang von Kirche. Und dennoch klingen alle Kirchen irgendwie gleich oder zumindest ähnlich. Wenn wir den Klang unserer Kirche zu Hause lieben, werden wir auch in anderen Kirchen etwas Ähnliches vorfinden, das uns ein Gefühl von Heimat gibt.
Kirche, die völlig anders klingt, als wir gewohnt sind, verwirrt uns zunächst, gibt uns ein Gefühl von Nicht-Geborgen-Sein, ein Fremdheitsgefühl – zumindest so lange, bis wir uns an den anderen Klang gewöhnt haben.
Kirche klingt auf eine besondere Weise. Sie gibt Heimat, sie bietet einen Schutzraum für die Seele, in dem wir zur Ruhe kommen und Stille und Besinnung finden können.
Merkwürdigerweise bin ich erst ganz spät in der Andachtsplanung darauf gekommen, dass natürlich auch Worte zum Klang der Kirche gehören: die Predigten, und damit die Stimme des Pastors oder der Pastorin. Aber auch das gemeinschaftliche Beten und Rezitieren von Psalmen oder anderen liturgischen Texten gehören zum Klang von Kirche.
Kirche klingt.
Manche meinen, Kirche klinge eher muffig und verstaubt, sie habe in der Gesellschaft keinen Stand mehr.
Aber gerade in den letzten anderthalb Jahren klingt Kirche zunehmend frischer und moderner, denn sie erobert so nach und nach auch die sozialen Medien und passt sich an den dort herrschenden eher lockeren Tonfall an und findet hoffentlich wieder Worte und Klänge, die uns in unserer modernen Gesellschaft erreichen.
Wie
klingt Kirche für dich ganz persönlich?
Welche
Schwingungen nimmst du auf?
Welche
Schwingungen trägst du nach außen?
Was kann
du selbst zum Klang von Kirche beitragen?
In diesem Sinne: seid gegrüßt und gesegnet!
Monika |
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