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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Mittwoch, 9. Juni 2021

Mittsommer ist nahe!

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost erzählt euch Skylar etwas über die Sommersonnenwende und das Mittsommer-Fest. Passend dazu hat sie eine kleine Anleitung, wie ihr euch ein Mittsommer-Licht basteln könnt.
der fertige Ballon sieht auch als
Fensterdeko wunderschön aus!

Am 21. Juni ist Sommersonnenwende - und das Mittsommer-Fest wird dann meist am darauf folgenden Wochenende gefeiert. Besonders geläufig ist dieses Fest in den skandinavischen Ländern. Von dort stammt auch ein Buch von Astrid Lindgren, vielleicht kennt ihr das sogar: Die Kinder aus Bullerbü. Ich habe für euch die Geschichte rausgesucht, in der das Mittsommerfest in Bullerbü gefeiert wird.

Die Kinder von Bullerbü sind Lisa, die uns die Geschichten erzählt, und ihre Brüder Lasse und Bosse, sowie die Schwestern Britta und Inga, und Ole. Alle 6 Kinder wohnen in Bullerbü, einem winzig kleinen Dorf, das aus gerade mal 3 Häusern besteht. Das Ganze spielt in einer fast vergessenen Zeit, als man noch weder Computer noch Fernsehen kannte - und so haben die Kinder in Bullerbü jeden Tag wunderbare "Abenteuer" erlebt! Aber hört doch erst mal die Geschichte von Mittsommer:
An diesem Abend durften wir aufbleiben, so lange wir wollten. Agda sagte, wenn man über neun Zäune klettert, bevor man ins Bett geht, und neun verschiedene Blumensorten pflückt und unters Kopfkissen legt, träumt man in dieser Nacht von dem, den man heiraten wird.
Britta, Inga und mir machte es Spaß, über neun Zäune zu klettern, wenn wir auch schon genau wussten, wen wir heiraten wollten. Ich werde Ole heiraten und Britta und Inga heiraten Lasse und Bosse.
»Soso, du willst also über neun Zäune klettern?«, sagte Lasse zu Britta. »Von mir aus! Aber träum bitte von jemand anderem als von mir. Dafür wäre ich dir dankbar. Nicht, dass ich an diesen Zauber glaube, aber vielleicht hilft es ja doch.«
»Hoffen wir es«, sagte Bosse.
»Ja, das wollen wir wirklich hoffen«, sagte Ole.
Die Jungen sind einfach dumm und wollen uns nicht heiraten.
Agda sagt, man muss ganz still sein, wenn man über die Zäune klettert. Die ganze Zeit über darf man weder lachen noch sprechen.
»Man darf die ganze Zeit über nicht sprechen?«, fragte Lasse. »Dann kann Lisa gleich nach Hause und ins Bett gehen.«
»Warum denn?«, fragte ich.
»Weil man es niemals schafft, in zwei Minuten über neun Zäune zu klettern. Und länger bist du noch nie still gewesen, außer damals, als du Mumps hattest.«
Wir kümmerten uns nicht um die Jungen, sondern kletterten über den ersten Zaun.
Es war der Zaun von der Südhof-Wiese, den wir zuerst überstiegen, und wir kamen in den Laubwald, der hinter der Wiese liegt.
Wie seltsam so ein Wald doch aussieht, wenn es dunkel ist! Es war ja nicht ganz dunkel, sondern nur etwas schummrig, aber trotzdem! Und außerdem war es ganz still, denn die Vogel hatten aufgehört zu zwitschern. Und es duftete so herrlich nach all den Bäumen und Blumen.
Wir pflückten uns jeder eine Blume, als wir über den ersten Zaun geklettert waren.
Es gibt etwas, was ich nicht verstehen kann. Ich verstehe nicht, warum man gerade dann so mit Lachen angefüllt ist, wenn man weiß, dass man nicht lachen darf.
Sobald wir über den ersten Zaun gestiegen waren, fing es an.
Lasse und Bosse und Ole kletterten hinter uns her, um uns zum Lachen zu bringen.
»Tritt nicht in die Kuhfladen«, sagte Bosse zu Inga.
»Hier gibt es doch keine Kuh...«, sagte Inga. Aber da fiel ihr ein, dass sie ja nicht sprechen durfte. Schon fingen wir an zu kichern, Britta, Inga und ich. Und die Jungen lachten.
»Wie könnt ihr bloß kichern?«, sagte Lasse. »Vergesst nicht, dass ihr nicht lachen dürft!«
Da kicherten wir noch mehr. Und die Jungen liefen die ganze Zeit um uns herum und zogen uns an den Haaren oder kniffen uns in die Arme, damit wir lachen mussten. Und wir konnten sie nicht ausschimpfen, denn wir durften ja nicht sprechen.
»Ubbelibubbelimuck«, sagte Lasse.
Das war ja eigentlich überhaupt nicht komisch, aber man kann sich nicht vorstellen, wie wir darüber lachten, Britta, Inga und ich. Ich stopfte mir das Taschentuch in den Mund, doch es half nichts. Das Lachen kam trotzdem heraus.
Aber als wir endlich über den neunten Zaun geklettert waren, hörten wir auf zu lachen und waren nur noch wütend auf die Jungen, weil sie uns alles verdorben hatten.
Aber meine neun Blumen legte ich für alle Fälle doch unters Kopfkissen.
Es waren eine Butterblume, ein Hornkleestengel, ein Labkraut, eine Glockenblume, eine Margerite, ein Körnersteinbrech, ein Sonnenröschen und dann noch zwei Blumen, deren Namen ich nicht kannte. Leider träumte ich nicht ein bisschen in dieser Nacht.
Nur weil die dummen Jungen uns zum Lachen gebracht hatten, da bin ich ganz sicher.
Aber ich heirate ja wohl auf jeden Fall Ole.

Na, wie gefällt euch die Geschichte?

Wollt ihr auch in der Mittsommer-Nacht über neun Zäune klettern und dabei neun verschiedene Blumen pflücken?

Ich habe eine Idee für euch, wie ihr aus solchen selbst gepflückten Blumen ein wunderbares Mittsommer-Licht basteln könnt. Das könnt ihr dann anmachen - und es leuchtet euch den ganzen langen Abend in der Dämmerung der Mittsommer-Nacht!

Allerdings solltet ihr nicht mehr bis Mittsommer warten, um die Blüten zu sammeln, denn ihr müsst sie auch noch trocknen und dabei pressen. Wie das geht, haben wir hier schon mal genau erklärt.

diese Blumen sind schon gepresst und ganz trocken
Am besten machst du an einem schönen Tag einen Spaziergang durch Wald und Feld und pflückst dabei, was du an kleinen hübschen Pflänzchen so findest – allerdings bitte nichts, was unter Naturschutz steht!
 
 Wenn die gesammelten Blumen und Blätter getrocknet sind, geht's weiter.

Du brauchst:

  • Gepresste Blätter und Blüten - siehe hier  
  •  ca. 4 Bögen Butterbrotpapier
  • Tapetenkleister
  • einen Luftballon (nimm keinen weißen Ballon - darauf sieht man das Butterbrotpapier nicht gut!)
  • Schüssel (um die Papierschnipsel zu sammeln)
  • Schüssel und Löffel (um den Kleister anzurühren)
  • Band oder Kordel
  • Nadel (um den Luftballon aufzustechen)
  • Deko-Draht (wenn der fertige Lampion aufgehängt werden soll)
  • oder einen schmalen Papier- oder Tonkartonstreifen (wenn der fertige Lampion einfach nur auf dem Tisch stehen soll)
  • LED-Teelicht (ein echtes Teelicht könnte den Lampion entflammen!)

 Und so wird’s gemacht:

Schritt 1:

das Butterbrotpapier in kleine Stücke reißen
Du zerreißt das Transparentpapier in kleine Stücke (etwa 2 cm x 3 cm) und sammelst sie erst einmal in einer Schüssel.

Schritt 2:

Du rührst den Tapetenkleister nach der Anleitung auf der Packung an.
Für ein Mittsommerlicht brauchst du ungefähr
die Hälfte von dem Tapetenkleister, der hier in
der Schüssel angerührt wurde

Schritt 3:

die Größe des Luftballons bestimmt
übrigens die Größe deines Mittsommer-Lichtes
- also: nur soweit aufblasen, wie du es
schön findest!

Du bläst den Luftballon auf, knotest ihn zu und bindest ein Band daran. So kannst du ihn später zum Trocknen gut aufhängen. Wenn du das noch nicht alleine kannst, lasse dir von einem Erwachsenen oder einem anderen Kind helfen.

Schritt 4:

Jetzt nimmst du den Luftballon in eine von deinen Händen (oder du hängst ihn am Band auf), denn jetzt bestreichst du ihn mit Kleister. Du machst das am besten mit deinen Händen, der Kleister lässt sich hinterher gut abwaschen. Du kannst aber auch einen breiten Pinsel benutzen.

Schritt 5:

Auf den eingekleisterten Ballon klebst du die Papierschnipsel. Wenn sie nicht ausreichend halten, kannst du sie auch noch einmal in deinen Kleister eintauchen. Du solltest etwa 2-3 Lagen auftragen. Du musst übrigens nicht den kompletten Ballon mit Papier einkleistern – etwas mehr als die Hälfte reicht. Schau dir die Bilder dazu an!

Schritt 6:

Danach kannst du deine Blätter und Blüten so auf dem Ballon positionieren, wie es dir gefällt. Zur Absicherung klebst du noch eine weitere Schicht Papierschnipsel über die Pflanzenteile. Keine Angst – man wird nach dem Trocknen deine aufgeklebten Blüten wunderbar sehen!

Schritt 7:

Mein Mittsommer-Licht muss noch trocknen.
Hier siehst du übrigens, dass du quasi
nichts siehst, wenn du einen weißen Ballon
genommen hast!

Nun muss der Ballon trocknen. Das kann schon 2-4 Tage dauern. Irgendwann wird sich der Ballon von der Papierschicht lösen. Dann kannst du ihn mit einer Nadel zum Platzen bringen und den Ballon komplett entfernen. 

Schritt 8:

der fertige Ballon sieht auch als
Fensterdeko wunderschön aus!

Wenn du deinen Lampion aufhängen willst, stichst du jeweils ein Loch in die gegenüberliegenden Seiten und befestigst dort den Draht zum Aufhängen.
vor allem im Dunkeln sieht man die
hübschen Blätter und Blüten auf dem Ballon

Soll dein Mittsommer-Licht lieber auf dem Tisch stehen, dann kannst du es entweder einfach hinstellen (wie auf dem obigen Bild) – dann wird es ein wenig wackelig sein, oder du klebst noch einen Papierstreifen zu einem Ring und stellst dann das Mittsommer-Licht in diesen Ring. Das ist dann etwas sicherer.

siehst du den Papp-Ring unter dem Ballon?
So steht dein Mittsommer-Licht sicher auf dem Tisch!

Fertig mit Basteln! Es fehlt jetzt nur noch dein LED-Teelicht und dein Lampion erhellt dir die schöne Mittsommer-Nacht!

Hab‘ eine schöne Sommersonnenwende und ein noch schöneres Mittsommer-Fest!

Skylar

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