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Das ist die Basis für ein Samenpapier: alte Zeitung, in Schnipsel gerissen und in heißem Wasser zwei Tage eingeweicht. |
Einmal im Jahr sind Garten und Balkonkästen so schön, wie nie vorher und wie auch später nie wieder: nämlich im Frühjahr oder im Frühsommer, wenn wir die Saatgut-Kataloge durchblättern oder im Supermarkt vor den Regalen mit den bunten Samentütchen stehen.
Was da alles so wächst und blüht und zum Ernten einlädt! Sommerblumenmischungen mit Blumen zum Pflücken in Hülle und Fülle, würzige Kräuter mit exotischen Geschmacksrichtungen, Gemüseraritäten wie lila Paprika oder gelbe Tomaten oder auch so ganz normale Sachen wie frische knackige Radieschen.
All die schönen bunten Bilder regen meine Fantasie an – so soll mein Garten/Balkonkasten in diesem Jahr aussehen! Wie gesagt: nie wieder sind Garten und Kübel so schön, wie zu diesem Zeitpunkt in meiner Vorstellung.
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Unser Küchentisch ist vorbereitet zur Herstellung meiner kleinen Samenteppiche |
Ich kaufe also das entsprechende Saatgut und lese die Kulturanleitung auf der Tüte. Da geht es oft schon los: Vorkultur auf der Fensterbank – heißt es zum Beispiel. Oder: Aussaat in keimfreie Erde in Töpfe oder Schalen. Ich mag am liebsten die Samentüten, auf denen steht: breitwürfig in ein geharktes Beet ausbringen, denn das ist realisierbar für mich. Alles andere erfordert spezielle Vorbereitungen. Unsere Fensterbänke sind eigentlich immer mit Topfpflanzen belegt – für ein Aussaatgefäß bleibt kein Platz, und woher bekomme ich keimfreie Erde?
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Ich habe die pürierte Papiermasse über ein Sieb in eine Keksförmchen gegossen. Jetzt muss erst mal das Wasser abtropfen |
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Als nächsten Arbeitsschritt verteile ich Saatgut auf dem frisch eingefüllten Papierbrei |
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und gieße dann noch einmal etwas von dem Papierbrei oben drauf, damit die kleinen Samen nicht aus dem Papier rausfallen können |
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Vorsichtig habe ich das Förmchen abgenommen |
Aber wie ist das mit unserem Leben?
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ich decke das gegossene Blatt Samenpapier mit einem Tuch ab |
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und drücke mit einem Brett das überflüssige Wasser aus dem Papier |
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Das Brett benutze ich auch, um das Papier zu wenden, so dass es auf dem Tuch zu liegen kommt |
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Noch einmal soviel Nässe wie möglich abtupfen |
In der Bibel gibt es viele Sätze und Geschichten über das Wachsen und Frucht bringen, über das Blühen und Gedeihen. Für heute fällt mir eine Stelle aus dem Matthäusevangelium ein. Jesus redet zu seinen Jüngern und zu denen, die ihm zuhören wollen, über das Himmelreich und über das, was dazu führt:
Selig sind, die da geistlich arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5, 3-10
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und dann muss es nur noch trocknen |
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Zum Trocknen lege ich alle vorbereiteten Papier in den Backofen, nur bei 50°, sonst verbrennen Papier und Samen |
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Fertig! Der Inselumriss von Föhr als Saatgutpapier. Wer eins kriegt, kann es einfach auf ein Stückchen lockere Erde legen, mit etwas Erde bedeckten und gießen. Wer hat die schönsten Blumen? |
Dann pflanzt ihn ein - in euren Garten oder in einen Blumentopf und beobachtet, was wächst. Wovon träumt ihr? Wie bunt wird dein Lebensgarten sein? Wer ist Gärtner und wer pflegt den Garten?
Und wenn ihr kein Samenpapier abbekommen habt: es gibt so wunderbare Blumenmischungen im Supermarkt, und die meisten kosten nur ein paar Cent: nie wieder wird dein Garten so schön blühen, wie in dem Moment, wo du das entsprechende Saatguttütchen im Geschäft aussuchst!
Seid gegrüßt und gesegnet mit vielen bunten Lebensblumen
Eure Monika |
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