Herzlich Willkommen auf meinem Blog

Herzlich Willkommen auf meinem Blog
Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 20. März 2021

Mein Handy weiß es besser...

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost mache ich mir Gedanken über mein Handy und seinen Akku.

Denn mein Handy ist so viel schlauer als ich selbst: wenn es keine Energie mehr hat, dann fängt es an, mit einem roten Schein zu blinken. Das bedeutet: bitte, lade mich auf, bald kann ich nicht mehr, die Kraft ist alle.

Was dieses Bild vom Föhrer Strand mit meinem
Handy zu tun hat, sag ich euch in dieser Flaschenpost

Ich könnte das Blinken ignorieren, wenigstens für eine gewisse Zeit – aber irgendwann ist der Saft dann wirklich alle – das Handy ist tot und erst mal nicht zu gebrauchen.

Auch ich selbst kenne das: dieses für andere unsichtbare Blinken in mir. Müde geworden, erschöpft durch die vielen langen Arbeitstage, oder auch durch das Nachdenken, Sortieren und Einordnen der vielen Informationen, die pausenlos auf mich einströmen.

Dann brauche auch ich neue Energie, neue Kraft – aber woher soll sie kommen, diese neue Kraft? Wo kann ich wieder auftanken?

Der Markt ist voller Angebote, denn auch mit müden Menschen lässt sich ein gutes Geschäft machen. Psychotherapie und Personal Coaching haben Hochkonjunktur in unserer rast- und haltlosen Gesellschaft.

Für mein Handy ist das Auftanken ganz einfach: mit dem Ladekabel an die Steckdose anschließen und nach kurzer Zeit ist das kleine Gerät wieder einsatzfähig.

Aber wo und wie kann ich selbst mich aufladen? Woher kommt für mich Kraft und Energie für den Alltag?

Wie so oft, werde ich in der Bibel fündig, genauer im Psalm 36. Da heißt es:

Die Menschen werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens. (Psalm 36, 9+10a).

In alten Kulturen wurden Quellen und ihr Wasser oft als heilig oder besonders heilsam verehrt. Mit dem Wort „Quelle“ verbinden wir ein besonders reines, klares Wasser, das uns erfrischt und belebt. Wer aus einer Quelle trinken will, muss sich ein klein wenig anstrengen: es wird ja nicht einfach der Wasserhahn aufgedreht – nein, man muss sich bücken, um aus der Quelle zu schöpfen. Vielleicht hat man einen Becher dabei, dann geht es leichter. Ansonsten muss man mit beiden Händen eine Schale bilden und auf diese Weise das Wasser zum Trinken auffangen oder schöpfen.

Ich denke, so ist das mit Gottes Quelle auch: das Wasser, die Kraft, fließt mir nicht einfach so in den Mund. Ich muss mir schon Zeit nehmen, es braucht ein wenig Ruhe – ich muss das Wasser des Lebens auffangen – mit den Händen oder mit einem Becher. Wer aus Gottes Quelle trinken möchte, der darf sich den Blick auf das Wesentliche im Leben nicht permanent verstellen lassen von dem Zuviel, das in allen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten hat. Wir alle wissen, wie schwierig es sein kann, auch nur ein paar Minuten, geschweige denn ein paar Stunden oder gar einen ganzen Tag für uns selbst zu finden, um unseren übervollen, hektischen oder sorgenvollen Alltag außer Kraft zu setzen. Das ist auch in dieser Zeit der Corona-Pandemie nicht anders. Wir können nicht einfach so abschalten – ständig gibt es neue Informationen oder neue Rückschläge im Kampf gegen diese Krankheit. Wir leben in einer Zeit, in der man sich schnell übernimmt und noch schneller verliert, weil ein Termin den nächsten jagt oder weil die Verantwortung für unsere Gesundheit und die unserer Kinder oder alten Angehörigen uns permanent beschäftigt. Wir schreiben lange Listen zum Abarbeiten, damit wir nur ja nichts vergessen. Selten genug hören wir auf unsere innere Stimme und nehmen uns Zeit für uns selbst. In Momenten, in denen wir den Überblick über das Ganz zu verlieren drohen, in denen das Wesentliche zurückweicht hinter das Banale und wir uns selbst nicht mehr spüren, hilft nur eins: innehalten.

Mir hilft dann oft ein kurzer Gang ans Meer – da hab ich es wirklich gut, weil das Meer ja vor meiner Bürotür auf mich wartet! Oder auch ein schöner Spaziergang mit unserem Hund, am besten auch zusammen mit meinem Mann, um aus der täglichen Tretmühle der Aufgaben und Gedanken auszubrechen und wieder Kontakt zu mir selbst aufzubauen.

Unsere charmante Labradorhündin Urmel habe
ich euch ja schon öfter auf dem Blog vorgestellt.
Hier erfrischt sie sich gerade mit einem kräftigen
Schluck aus unserem Gartenteich

Und meist dauert es dann auch gar nicht mehr lange, und in mir fängt es wieder zu singen an. Heute ist es das schöne alte Kirchenlied „Stern, auf den ich schaue“: 

Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her?
Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer?
Ohne dich zerstieben würden mir im Nu
Glauben, Hoffen, Lieben, alles, Herr, bist du!
(das ist die zweite Strophe aus diesem Lied, wer es nachlesen möchte: es steht im EG, Nummer 407)

Und ihr? Woraus schöpft ihr eure Kraft, wenn die innere Batterie neue Ladung braucht?

 Seid gesegnet, ihr alle jenseits des Meeres – und natürlich auch ihr, hier auf der Insel, seid gesegnet mit der Quelle des Lebens, die unerschöpflich fließt – wenn wir es möchten, bis in unser Leben hinein.

Eure Monika


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen