Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres, hier kommt eine Flaschenpost von der einsamsten Insel der Welt!
Naja, das stimmt so natürlich nicht, aber wenn man den Sandwall und den Strand in der Woche nach Ostern normalerweise kennt, dann sieht das dieses Jahr schon wirklich ganz anders aus:
Der Platz vor dem Musikpavillon ist leer - hier stehen normalerweise viele Bänke - und bei dem schönen Wetter müssten hier mindestens 60 Urlauber sitzen, Eis essen, Zeitung lesen usw. Musik gibt’s im April meist noch nicht - aber auch ohne Musik würde hier das volle Leben toben!
Der Kurgartensaal ist abgeschlossen, die Fenster sind dunkel. Wenn wir in das Haus reingehen, dann atmen wir abgestandene Luft, denn natürlich kann man zur Zeit ja keine Tür aufstehen lassen - das Haus bleibt zu! Und hier seht ihr noch mal den leeren Platz vor dem Musikpavillon.
Aber wenn ich in die andere Richtung schaue, dann ist es fast wie immer: die unendliche Weite des Meeres macht meine Gedanken weit. Heute liegt das Meer mal wieder friedlich und ruhig da, wie ein nasser Lappen - kaum ein Lufthauch kräuselt die Wasseroberfläche.
Anders ist dennoch etwas: sonst kann man hier fast nur Strandkörbe sehen, aber in diesem Jahr haben die Spaziergänger den ganzen Strand für sich.
3 einsame Strandkörbe erzählen am Wyker Hauptstrand die Geschichte von der Ostersaison 2020, die keine ist, weil wir alle zu Hause bleiben.
Ach ja, man könnte etwas trübsinnig werden - auf der anderen Seite: wann haben wir Insulaner die Insel mal so für uns? Wann sonst können wir bei Sonnenschein und leichtem Wind den Strand und die Weite genießen. Wann sonst könnten wir das Meer rauschen hören, und das leise Knistern der Sandkörner, die der Wind vor sich her treibt. Normalerweise ist es ja dafür zu voll und zu laut.
Ihr lieben Menschen auf dem Festland: so werdet ihr die Insel vermutlich niemals zu sehen bekommen - denn ich vermute (und hoffe und wünsche es mir!), dass ihr alle wieder kommt, sobald es wieder erlaubt sein wird.
Ich freu mich drauf! So lange kann es nicht mehr dauern, dann dürfen wir die einsame Insel Föhr wieder mit euch allen teilen!
Bis dahin, bleibt behütet!
Eure Monika
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