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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 29. Januar 2022

Krokodil und Engelchen...

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost möchte ich mit euch ein paar "Fundsachen" teilen, die ich in unserer Wohnung noch entdeckt habe:
Das Weihnachtskrokodil hängt im Dekozweig,
solange ich denken kann. Es muss eigentlich nie
in die Weihnachtskiste.
Kennt ihr das: da habt ihr alle Weihnachtsdeko sorgfältig abgeräumt, alle Kugeln und Sterne gut verpackt und in den Keller oder auf den Speicher verbannt. Mit eingepackt habt ihr die Weihnachtsfreude und alle Sentimentalitäten der Weihnachtszeit. In dunklen Kisten warten sie dann bis Ende November oder Anfang Dezember, dann wird alles wieder hervorgeholt, abgestaubt und aufgestellt.

Jedes Jahr mischt sich bei mir so ein ganz kleines bisschen Bedauern in die Erleichterung, wenn alle Staubfänger der Weihnachtszeit endlich wegkommen und der nadelnde Baum rausgeschmissen wird. So ein ganz kleines bisschen Wehmut ist bei mir immer dabei, wenn alles verpackt wird. Irgendwie ist sie ja doch schön, diese lichtdurchflutete dunkle Winter-Weihnachtszeit.
Die kleine Girlande aus Bäumen
und Weihnachtsmännern hängt
immer noch im Wohnzimmer.
Aber: irgendwas von der Deko bleibt immer übrig.
Irgendein Engelchen entgeht immer dem suchenden Blick und schafft es, den dunklen Kisten zu entgehen. Haben wir die Kisten dann nämlich erst mal weggeräumt, dann holen wir sie auch nicht wieder heraus, selbst wenn wir noch Deko-Reste entdecken sollten. Was dann noch hängt, bleibt hängen bis zum nächsten Jahr. In diesem Jahr habe ich so einiges noch entdeckt:
Die Engelchen mit Posaune drehen
sich, wenn eine Kerze darunter steht
Die Kerze ist weg - die Engelchen haben
den Wegräum-Marathon überlebt
das Weihnachtskrokodil mit der zugebundenen Schnauze, das mir mein Vater vor mehr als 30 Jahren mal geschenkt hat, die Girlande mit den freundlichen Nikoläusen, die ich in Hamburg in einem Weihnachtsladen mitten im Hochsommer entdeckt hatte, und das Engelchen-Karussell, das sich jetzt natürlich nicht mehr dreht, denn die dazugehörige Kerze haben wir dann doch weggeräumt.

Mich machen diese kleinen Reliquien der vergangenen Weihnachtszeit auch jetzt noch - einige Wochen nach Weihnachten - froh, denn sie erinnern mich an das große Fest des Jahres, an Licht in der Dunkelheit, an Besuch von lieben Menschen, an freundliche Gedanken und liebevolle Geschenke. Und auch wenn ich jetzt schon wieder das große Schütteln kriege, wenn ich an bestimmte Weihnachtslieder im Radio denke, die unweigerlich im nächsten Dezember ertönen werden, oder an Schoko-Nikoläuse, die ab September im Supermarkt warten werden - so finde ich diese kleinen Erinnerungsstücke doch irgendwie schön und wenn sie schon unserem suchenden Blick beim Wegräumen entgangen sind, so dürfen sie uns auch noch durch die heller werdenden Tage begleiten und den Sommer bei Licht erleben.

Ganz verkehrt ist das nicht, denn auch die christlichen Kirchen feiern die Weihnachtszeit bis zum Ende der sogenannten Epiphanias-Zeit. Das ist übrigens morgen: Morgen ist der letzte Sonntag nach Epiphanias im Kirchenjahr. Der Sonntag danach gehört dann schon nicht mehr zum Weihnachtsfestkreis, sondern bereitet auf die Passionszeit vor.

Das Glas mit dem Weihnachtsspruch
haben wir ganz bewusst nicht weggeräumt.

Darf ich euch noch den Wochenspruch für die kommende Woche sagen? Der heißt nämlich: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jesaja 60,2)

Noch weihnachtlicher geht's eigentlich kaum, oder?

Wie haltet ihr das mit der Weihnachtsdeko? Lasst ihr ein wenig davon für den Rest des Jahres da, oder wird ganz rigoros jedes Fitzelchen Lametta versteckt, bis die Glitzerzeit wieder anfängt? Oder nervt euch das ganze Dekozeug ohnehin und ihr haltet das sowieso möglichst klein?

Wie dem auch sei - mit dem morgigen Sonntag endet dann auch die lange Weihnachtsfestzeit in den Kirchen - spätestens in der kommenden Woche werden alle Herrnhuter Sterne und alle Tannenbäume in den Kirchen weggeräumt. 
Aber wär doch schön, wenn so ein ganz kleines bisschen vom weihnachtlichen Glanz uns begleiten könnte, durch die kommenden Tage und Wochen, damit wir die Hoffnung nicht verlieren, wie dunkel auch alles um uns herum noch sein mag.

Das wünscht euch und mir selbst
Monika




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