Herzlich Willkommen auf meinem Blog

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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Samstag, 22. Mai 2021

Ein Schlüssel zum Himmel?

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost nehme ich euch noch mal mit in unseren Garten. Letzte Woche habe ich euch das wunderbare blaue Blütenmeer aus Vergissmeinnicht und Traubenhyazinthen gezeigt - in dieser Woche zeige ich euch die Primeln, die sich sinnigerweise direkt daneben angesiedelt haben.
Warum ich das so sinnig finde, dass die beiden direkt nebeneinander wachsen?
Naja, zum einen sieht es fantastisch aus, das himmelblaue Blütenmeer - und direkt daneben die gelben Schlüsselblumen. Und außerdem heißen die Schlüsselblumen im Volksmund auch "Himmelsschlüsselchen" - was könnte passender neben dem Blauen vom Himmel wachsen?
Und wie von selbst wandern meine Gedanken - vom Himmelsschlüsselchen über Schlösser und Schlüssel - und was alles so verschlossen oder abgeschlossen wird im Leben.

Ich denke an Schlüssel, an echte, die an meinem Schlüsselbund hängen und Türen und Schlösser öffnen oder verschließen - je nachdem.

Ich schließe viel während des Tages: Türen, Schränke, Schubladen, mein Fahrrad, mein Auto. Ich schließe Verträge oder fasse Beschlüsse. Ich schließe mich meinen Kollegen an, wenn sie zur Mittagspause gehen – auch dazu braucht es einen Schlüssel, ein freundliches Wort, eine nette Geste.

Tagsüber benutze ich viele Schlüssel, die mir Zugang zu verschiedenen Räumen verschaffen. Auch der Zugang zur digitalen Welt ist geschützt, der Schlüssel, der mir das Internet öffnet, ist ein Passwort.

Vor so manchem, was mich ängstigt, verschließe ich die Augen, bewusst oder unbewusst. Manches ist ganz tief in mir verschlossen – ich will es nicht mit anderen Menschen teilen.

Gegen Abend schließe ich meine Arbeit ab.

Dann schließe ich die Bürotür hinter mir zu, damit verschließe ich mich selbst vor den liegen gebliebenen Aufgaben. Ich schließe mein Fahrrad oder mein Auto auf, um nach Hause zu fahren und schließe zu Hause die Haustür wieder auf. Damit schließt sich ein Kreis – der Feierabend beginnt. Vor dem Schlafengehen schließe ich dann die Haustür ab, ich schließe mich ein, damit ich sicher schlafen kann. Dann gehe ich zu Bett und schließe die Augen – damit sperre ich die Welt für eine Weile aus meinen Gedanken aus. Ich kann dann das Reich der Träume betreten, kann mich ausruhen und neue Kraft sammeln, bevor ich schließlich wieder aufwache und einen neuen Tag beginne – mit meinem Schlüsselbund, der mich begleitet, wohin ich auch gehe.
Ganz schön aufschlussreich - so ein Schlüssel.  
Himmelschlüsselchen - direkt neben dem
Blauen vom Himmel, das in unserem Garten üppig blüht.
Die kleine goldgelbe Blume in unserem Garten lächelt uns freundlich aus dem Himmelsblau der Vergissmeinnicht und Traubenhyazinthen an. Irgendwie stimmt sie mich fröhlich, diese kleine Blume, die sich so bescheiden in die Wiese duckt. Das fröhliche Gelb erinnert an die Sonne - auch dann, wenn die sich mal wieder hinter dunklen Wolken versteckt. Ihr botanischer Name ist Primula - die Erste - und macht darauf aufmerksam, dass sie quasi den Frühling eröffnet oder den Winter abschließt - je nach Blickwinkel.

Ich könnte jetzt natürlich noch schnell einen Bibelvers zitieren, aber für heute will ich mir das sparen. Die Schlüsselblume, das Himmelsschlüsselchen erinnern mich allein durch ihren Namen schon an das verschlossene oder geöffnete Reich Gottes.
Morgen ist Pfingstsonntag - der Tag, an dem wir den offenen Himmel feiern - theologisch: die Ausgießung der Heiligen Geistes. Das ist der Tag, an dem sich Gott uns schenkt - in Form des Heiligen Geistes, der uns begleitet und be-geistert und uns damit den Himmel öffnet.

Seid herzlich gegrüßt, ich wünsche euch allen gesegnete Pfingsten: möge euch und uns der Himmel offen stehen!
eure Monika

Übrigens: wenn ihr mehr über die Schlüsselblume als Kraut, Salatpflanze, essbare Blume, Heilkraut usw. erfahren wollt, dann klickt auf die folgenden Links:

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