Wenn ich Zeit habe, bastle ich Karten - und da ist auch schon mal ein Einhorn und eine Fee dabei... |
Allerdings funktioniert dieser Zauberspruch nur dann, wenn man es gleichzeitig schafft, sich einen besonders glücklichen Moment in Erinnerung zu rufen. Nicht jeder der Zauberlehrlinge schafft es, sich einen Patronus zu rufen - wer es aber schafft, vor dem erscheint ein flüchtiges Wesen, das sich wie ein Bollwerk zwischen die Gefahr und den Zauberer stellt. So einen Patronus hätte ich gern zwischen uns und der Pandemie.
Wann war das?
Was genau ist passiert?
Wo waren Sie selbst und was haben Sie dazu getan?
Behalten Sie diesen Moment in Ihren Gedanken. Legen Sie ihn
in das Schatzkästchen Ihres Herzens, damit Sie ihn griffbereit haben, wenn
Dorothee Sölle: „Ich halte Jesus Christus für einen der glücklichsten Menschen, der je gelebt hat. Er war ein Mensch, der seine Umgebung mit Glück ansteckte, der seine Kraft weitergab, der verschenkte, was er hatte. Von ihm ist zu lernen: Je glücklicher einer ist, umso leichter kann er loslassen. Seine Hände krampfen sich nicht um das ihm zugefallene Stück Leben. Da er die ganze Seligkeit sein nennt, ist er nicht aufs Festhalten erpicht. Seine Hände können sich öffnen.“
Wir können das nicht einfach nachmachen. Jesus Christus ist
der außergewöhnlichste Mensch, der je auf Erden war. Er konnte sein Leben
verschenken, es der großen Sache opfern, die da heißt: „Errettung der Menschen“
– weil er sich als Sohn Gottes geliebt, geführt und getragen wusste.
Wir brauchen auch nicht zu zaubern wie Harry Potter, der mit einer glücklichen Erinnerung einen Schutzpatron hervorruft. Vielleicht werden wir nicht die Welt verändern, ziemlich sicher sogar nicht. Aber: "je glücklicher einer ist, umso leichter kann er loslassen". Die glücklichen Momente unseres Lebens sollten wir öfter mal aus unserem Schatzkästchen herausholen und anschauen, damit sie uns froh machen - und stark!
Die Bibel gibt uns einen anderen Hinweis darauf, was uns glücklich machen könnte, wie auch wir zu den glücklichen Menschen gehören können: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ heißt es in Psalm 73, 28 (Einheitsübersetzung).
Das vergessen wir schon mal: dass auch wir eigentlich zu den Glücklichen dieser Welt gehören, weil Gott auf unserer Seite ist. Vielleicht können wir dieses Wissen mit in das Schatzkästchen unseres Herzens packen, zu den glücklichen Momenten, an die wir uns hier und da erinnern möchten: dass wir Gott nahe sein dürfen, uns zu ihm halten dürfen. In Lutherdeutsch heißt derselbe Bibelspruch: Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte, und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn, dass ich verkündige all sein Tun. Indem ich davon rede, was ich glaube, indem ich es "verkündige", wird es mir selbst auch noch einmal umso gewisser. Was man in Worte fassen kann, das hat man verstanden.
Trotz der schwierigen Umstände, trotz Corona und den gesamten Einschränkungen: wir sind nicht kontaktlos, wir müssen nicht einsam sein. Im Schatzkästchen des Herzens tragen wir das heimliche Wissen darum, dass uns Gott begleitet und nichts uns je schaden kann. Für mich kommt das einem so mächtigen Zauberspruch wie "Expecto patronum" sehr nahe - und das ganz ohne Zauberei!
Ihr Lieben, jenseits des Meeres - und auch ihr hier auf der Insel: für mich ist das ein Trost in dieser Zeit, in der ich beschränkt bin auf wenige und immer dieselben Kontakte! Bleibt behütet!
Eure
Monika |
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