Herzlich Willkommen auf meinem Blog

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Mittelbrücke auf Föhr - seit 2023 ist sie leider Geschichte

Donnerstag, 18. Juni 2020

Unser täglich Brot...

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost verrate ich euch mein easy-peasy Brotrezept für die Grillsaison, und mache mir Gedanken übers Satt-Werden.
ganz frisch aus dem Ofen
Habt Ihr schon mal Brot selber gebacken? Es ist wirklich ganz einfach - und was gibt es köstlicheres zu Riechen und zu Schmecken, als ganz frisch gebackenes Brot aus dem Ofen.
So sieht mein fertiges Brot aus - gleich heute Abend noch wird es angeschnitten. Mit Butter und Salz ein Hochgenuss!
So wird's gemacht:

Ihr braucht:
  • 1 Kilo Mehl, ich nehme gern Weizenmehl Type 1050 - aber eigentlich egal: es geht auch Dinkelmehl als Vollkorn oder Weißmehl, oder Weizenweißmehl oder Weizen-Vollkorn-Mehl oder eine Mischung aus allem. (Bitte kein Roggenmehl - das erfordert Sauerteig als Triebmittel!)
  • 2 Tütchen Trockenhefe
  • Salz - bis zu 1 Esslöffel, das ist Geschmackssache. Weniger ist gesünder, aber komplett ohne Salz schmeckt das Brot fade
  • einen guten Schuß Olivenöl
  • Sprudelwasser (entweder Mineralwasser mit Kohlensäure, oder aus dem Wassersprudler selbst aufgesprudelt). Dazu gibt es keine genaue Menge: ca. 1/4 Liter, evtl. mehr
  • Butter zum Ausfetten der Kastenform
  • ich nehme noch Sesamkörner zum Ausstreuen der Form - auch das ist Geschmackssache. Ich mag den nussigen Geschmack von gebackenem Sesam.
Hier fehlt noch das Sprudelwasser!
Alle Zutaten werden einfach in die Rührschüssel gegeben, Knethaken einsetzen und alles gut durchkneten. Man merkt recht schnell, ob der Teig noch zu trocken ist, dann kannst du einfach noch mehr Sprudelwasser zugeben oder auch noch mehr Öl. Sollte er zu feucht sein - auch das merkt man recht schnell, dann kannst du noch mehr Mehl dazu geben. Alles gut durchkneten lassen.
vorbereitete Brotbackform
Während die Rührmaschine das Kneten übernimmt, bereite ich die Kastenform vor: gründlich mit Butter oder Margarine ausfetten, dann streue ich Sesamkörner rein. Der Sesam bewirkt, dass sich nachher das Brot leichter aus der Form lösen lässt. Du kannst auch Mehl oder Semmelbrösel benutzen.
Der Teig ist fertig, wenn er sich vom Schüsselboden löst.
Nach ca. 10 Min. Kneten auf Stufe 1 oder maximal 2 löst sich der Teig vom Schüsselboden und bildet eine richtige Kugel. So soll es aussehen! Wenn der Teig zu trocken ist, können sich die Zutaten nicht verbinden - also Wasser dran. Wenn der Teig keine Kugel bildet, sondern eine breiige Masse, dann fehlt Mehl. Mein Teig ist ein ganz klein wenig zu fest geworden, denn ich kann ihn mit dem Knethaken hochziehen und einfach in die Form gleiten lassen. Normalerweise benutze ich dazu einen Teigschaber.
Mal abwarten, ob der Teig noch gut aufgeht!
Unser Brotteig hat es gern kuschelig und warm, deshalb decke ich ihn mit einem Handtuch zu und lasse ihn ganz in Ruhe gehen. Heute habe ich nicht soviel Zeit wie sonst - heute gebe ich ihm ungefähr 45 Minuten. Aber du kannst den Teig auch ruhig vor dem Mittagessen zubereiten und dann erst gegen Nachmittag backen. Das schadet ihm nicht, das Brot wird umso fluffiger. Allerdings: nicht übertreiben! Wenn der Teig zu lange vor sind hingeht, dann läuft er sich tot, und dein Brot wird hart wie ein Brett. Lecker, aber schwer zu beißen! 😄 
schön kuschelig eingepackt geht der Teig gut auf
Tja, während das Brot so leise vor sich hin geht, mache ich mir so meine Gedanken: denn ich darf am Sonntag in der Kirche in Nieblum predigen - und der vorgeschlagene Text aus dem Alten Testament hat mich irgendwie zum Nachdenken gebracht, denn da sagt Jesaja: Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und euren sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? (Jes. 55, 1-3).
Wofür gebe ich eigentlich mein Geld aus? Mein Haus ist voll mit Dingen, die sich im Laufe eines Lebens angesammelt haben. Und doch - nichts von diesen Dingen ist so wichtig wie das tägliche Brot. Das kaufe ich mir beim Bäcker oder im Supermarkt. Oder backe es selbst... Aber eigentlich verschwende ich kaum einen Gedanken daran. Es ist alltäglich. Brot gibt es immer.
Und die vielen Dinge, die mein Haus und mein Leben füllen? Macht mich das eigentlich satt?
Schön, wenn ein kleiner Bibelvers mal wieder zum Nachdenken anregt. Was eigentlich macht mich satt?
Das ist doch ganz gut aufgegangen!

Unterdessen ist mein Brot gegangen und möchte jetzt in den Ofen, bei ca. 160 Grad Umluft. Je nach Größe braucht es 40 - 65 Minuten. Vorher gönne ich ihm noch einen Überzug aus lauwarmem Wasser - das macht so eine schöne Kruste beim Backen!
60 Minuten bei 160 Grad Umluft, vorgeheizt

 In einer Stunde gibt es Abendbrot mit frisch gebackenem Ciabatta-Brot!
Mein Brotrezept in Kurzform!
Woran kann ich merken, ob das Brot gar ist? Du musst es aus der Form stürzen und unten drauf klopfen. Klingt es hohl (so wie mein Kopf 😂) dann ist es gar. Klingt es wie plöpp, dann ist es noch nicht ganz gar, dann muss es noch ein wenig länger im Ofen bleiben.

Ja, meine Gedanken kreisen noch weiter - was macht mich eigentlich satt - also ich meine im übertragenen Sinne: was nährt nicht nur meinen Körper, sondern füttert auch meine Seele und macht sie satt? 
Unser tägliches Brot gib uns heute - eine der Bitten aus dem Vaterunser. Von Überfluss oder Luxus ist da nicht die Rede - aber durchaus vom Sattessen.

In diesem Sinne: Guten Appetit! Werdet satt an Körper und Seele!
Seid herzlich gegrüßt von der schönsten Insel der Welt!
Eure Monika

1 Kommentar:

  1. Dieses Rezept ist Gold wert! Danke fürs Teilen :-) So ein Ciabatta schmeckt am besten, wenn es draußen im Garten gegessen wird, mit Grill-Duft in der Nase und dazu leckere Kräuterbutter. Aber auch ohne Grill und Schnickschnack finde ich, dass es so richtig Sommergefühle vermittelt!

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