Seiten

Samstag, 13. Mai 2023

Die kleinen Propheten...

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres - und auch ihr, hier auf der Insel, in dieser Flaschenpost möchte ich mit euch einen Bibelvers teilen, über den ich bei einer Internet-Recherche gestolpert bin.
Aber zuerst will ich euch was fragen: kennst ihr die kleinen Propheten?

So heißen bei uns zu Hause die Dessertlöffel, die man immer ober über dem Teller quer aufdeckt. Sie verheißen uns etwas Süßes zum Nachtisch - auch, wenn es zuerst eine "richtige" Mahlzeit gibt.
Der kleine Löffel quer über dem Teller
verheißt etwas Süßes zum Nachtisch - 
wir können uns schon mal drauf freuen, und
eine kleine Lücke im Magen dafür freilassen!

In der Bibel gibt es auch "kleine Propheten", nämlich die ganz kurzen Bücher, die hinter den "großen" Propheten wie Jesaja oder Jeremia zu finden sind. Einer dieser kleinen Propheten ist Joel. Sein Buch hat man schnell durchgelesen - es hat nur vier kurze Kapitel. Allerdings ist das Buch schwer auszuhalten, denn es handelt nur von einem einzigen Thema: vom drohenden Tag Gottes, der sich durch Naturkatastrophen, Kriege und kosmische Ereignisse wie Mond- oder Sonnenfinsternis ankündigt. Das Buch handelt immerzu von Gericht und Buße und Umkehr und Androhungen - es ist schwer zu ertragen, wirklich.
Aber mitten drin, also wirklich ziemlich genau in der Mitte, habe ich den Vers gefunden, den ich mit euch teilen möchte:
Ich will meinen Geist ausgießen über alles, was lebt. Eure Kinder sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Joel 3,1

Fast schon pfingstlich klingt diese Ankündigung, und irgendwie tröstlich. Mitten in all dem Chaos dieser Welt, in all dieser Ungerechtigkeit, zwischen Umweltkatastrophen und Zukunftsangst klingen zuversichtliche Töne an. Joel macht klar: es gibt eine Größe, mit der wir rechnen können - Gott!

Gestolpert (im positiven Sinne) bin ich über die Aussage: eure Alten sollen Träume haben.

Dass junge Menschen oder Kinder träumen, ist klar. Sie haben noch das ganze Leben vor sich, dazu noch viel Fantasie, sie malen sich die Welt und ihre Zukunft in den schönsten Farben aus. Aber Alte fallen normalerweise unsanft auf den Boden der Tatsachen, wenn sie mal träumen - die Realität vernichtet jede Art von Illusion, von Hoffnung, dass es mal besser werden könnte.

Das soll nicht sein - sagt Joel. Die Alten dürfen und sollen auch träumen - von einer besseren Welt, von Hoffnung für die Zukunft, von einer intakten Umwelt, davon, dass die Klimakatastrophe abzuwenden ist oder wenigstens abzumildern, von Frieden untereinander, von Glück und Zufriedenheit. Wir dürfen träumen! Ist das nicht schön?

Ja, es macht doch Sinn, ab und zu mal auf die kleinen Propheten zu gucken!

Wovon träumt ihr denn so?

Ganz herzlich grüßt euch von der schönsten Insel der Welt

Monika

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen