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Donnerstag, 30. April 2020

Eine Handvoll Bohnen

Hallo, Ihr Lieben jenseits des Meeres und ihr hier auf der Insel: heute schicke ich euch mal wieder eine Flaschenpost mit einer Geschichte zum Nachdenken und Mitmachen.
Alles, was ihr dazu braucht, ist eine Handvoll getrockneter Bohnen, oder etwas Ähnliches.

Die Geschichte findet ihr in vielen Versionen im Internet - mal ist es ein Bauer, mal eine weise Frau, bei mir ist es ein italienischer Graf. Und die Geschichte beginnt, wie jede gute Geschichte anfangen sollte:
Es war einmal...
Es war einmal ein italienischer Graf. Er lebte allein in seinem großen Schloss - aber obwohl er allein lebte, sah man ihn selten ohne ein Lächeln auf seinem Gesicht. Einmal wurde er gefragt, warum er immer so glücklich aussähe. Er antwortete: "Das hängt mit meinen Bohnen zusammen!"

Mit den Bohnen? So werdet ihr fragen. Ja, mit den Bohnen!
Denn der Graf steckte sich jeden Morgen eine kleine Handvoll getrockneter Bohnen in die rechte Hosentasche. Und immer, wenn er irgendetwas Schönes erlebte, dann wanderte eine Bohne aus der rechten in die linke Hosentasche. Ein Vögelchen, das schon am Morgen besonders schön gesungen hatte, eine herrlich duftende Tasse Kaffee, Regen nach einer langen Trockenzeit oder auch ein Regenbogen am Himmel, Kinderlachen und ein gelber Löwenzahn auf grünem Gras - all das erfreute das Herz des Grafen, und für jedes dieser kleinen Erlebnisse wanderte eine Bohne aus der rechten in die linke Hosentasche.

"Wisst ihr", sagte der Graf, "als ich damit anfing, vor vielen Jahren, da hatte ich abends manchmal nur eine Bohne in der linken Tasche, und manchmal auch gar keine. Aber: mit jeder Bohne, die in meine linke Hosentasche wanderte, wurde mein Blick geschärft für das Schöne um mich herum. Es war, als ob jede einzelne Glücksbohne sich vermehren wollte und für noch mehr schöne Erlebnisse sorgen wollte. Vermutlich hätte ich all diese Schönheit um mich herum ohne die Bohnen nicht einmal wahrgenommen!"

Jeden Abend, bevor der Graf sich schlafen legte, griff er in die linke Hosentasche und holte alle seine Bohnen heraus, die er im Laufe des Tages in diese Tasche getan hatte. Und dann erinnerte er sich noch einmal an jedes einzelne dieser schönen Erlebnisse.

"Deswegen muss ich immer lächeln", erzählt uns der Graf. Und je mehr der Graf lächelte, umso mehr Menschen lächelten zurück - und das wiederum machte den Grafen so glücklich, dass schon wieder eine Bohne in die linke Hosentasche wanderte und sein Lächeln noch herzlicher und noch glücklicher machte!

Soweit die Geschichte. Ich spare mir jede weitere Bemerkung dazu - ihr werdet daraus schon was Gutes machen!
Morgen ist der 1. Mai - ein Feiertag! Genießt den freien Tag - wer weiß, wie viele Bohnen an diesem Tag in die linke Hosentasche wandern können!

Bleibt gesund - und seid gesegnet
Eure Monika


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